Lookout findet Schwachstelle in Google Glass: Hacking per QR-Code

Verändertes Risikoprofil vernetzter Geräte erfordert neue Blickwinkel

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Google Glass mit Bushalte-Stelle im Hintergrund

München, 18. Juli 2013 – Immer mehr Menschen und Geräte sind miteinander vernetzt – nach Fernsehern, Autos und Thermostaten sind mit Google Glass inzwischen auch Brillen mit dem Internet verbunden. Durch die Vernetzung ändern diese Geräte jedoch ihre Bedeutung:
Mit ihren integrierten Sensoren nehmen sie Informationen auf und übertragen sie an andere Geräte. Das erweitert ihre Möglichkeiten, vergrößert aber auch ihre Angriffsfläche und macht so Sicherheit und Datenschutz noch wichtiger.

Sicherheitsforscher von Lookout, einem Experten für mobile Sicherheit, haben nun eine Schwachstelle in Google Glass entdeckt: Sie haben herausgefunden, dass Google Glass versteckte Befehle in einem mit der Kamera aufgenommenen Bild automatisch ausführt. Dadurch wäre es zum Beispiel möglich, einen Kaffee zu bestellen, indem ein Nutzer das Menü fotografiert. Diese Funktion erhöht jedoch auch das Missbrauchspotential, wenn die Datenbrille den Nutzer nicht nach einer Erlaubnis für das Ausführen bestimmter Aktionen fragt und ihn auch nicht darüber informiert.

„Uns ging es nicht darum zu zeigen, dass Glass fehlerhaft ist. Es ist ein limitiertes Beta-Produkt, bei dem Hacker und Geeks Fehler finden sollen, bevor es im großen Stil auf den Markt kommt“, sagt Marc Rogers, Sicherheitsforscher bei Lookout und einer der Entdecker der Schwachstelle. „Aus der Perspektive eines Sicherheitsunternehmens ist es ideal zum Tüfteln. Unser Ziel war vielmehr zu demonstrieren, dass vernetzte Geräte dasselbe Maß an Sicherheit benötigen wie Software auf Smartphones oder PCs.“

Komplette Kontrollübernahme möglich

Mit der entdeckten Schwachstelle ließ sich die Datenbrille mit einem präparierten Bild oder einem QR-Code auf einem T-Shirt oder einem Poster hacken. So konnten die Sicherheitsforscher Glass heimlich mit einem anderen Bluetooth-Gerät oder WLAN ihrer Wahl verbinden. Damit ließ sich nicht nur das Display der Datenbrille ohne das Wissen ihres Trägers an andere Geräte streamen. Mit Hilfe einer bekannten Web-Schwachstelle von Android war sogar ein Rooten des Geräts und damit die komplette Steuerung der Datenbrille aus der Ferne möglich.

Die Sicherheitsforscher von Lookout haben Google gemäß dem Branchenkodex der „verantwortungsbewussten Offenlegung“ am 16. Mai über die Schwachstelle informiert. Google hat die Sicherheitslücke schnell behoben und mit dem automatischen Update XE6 am 4. Juni an alle Google Glass-Nutzer verteilt. Google ist dabei der Empfehlung von Lookout gefolgt, die Ausführung von QR-Codes erst dann zu starten, wenn der Nutzer dies aktiv auslöst.

„Glass ist dennoch ein Beispiel für ein vernetztes Gerät, das Sicherheit von Anfang an berücksichtigt. Denn Google weiß, wie man ein solches „Ding“ schützt, weil es ein Software-Unternehmen ist und wie ein Software-Unternehmen denkt. Daher konnte es die Schwachstelle so schnell schließen“, so Marc Rogers. „Entwickler müssen Wearables und vernetzte, mit einem Sensor ausgestattete Geräte mit genauso viel Voraussicht behandeln wie es Google mit Glass macht. Für die Geräte der nächsten Generation darf Sicherheit nicht länger nur eine Fußnote sein.“

Weitere Informationen über den Hack:
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Lookout ist ein Unternehmen für mobile Sicherheitslösungen, das sich darauf spezialisiert hat, mobiles Surfen für jedermann sicher zu machen. Mit über 30 Millionen Nutzern in über 400 Mobilfunknetzen in 170 Ländern ist Lookout weltweit führend in der Sicherung von Smartphones. Lookout bietet Schutz vor den zunehmenden Bedrohungen für mobile Anwender, darunter Malware, Phishing, Verletzungen der Privatsphäre, Schutz vor Datenverlust und selbst dem Verlust des Telefons. Mit seiner Cross-Plattform ist Lookout von Grund auf für den fortschrittlichsten mobilen Schutz konzipiert und trotz geringem Energiebedarf äußerst effizient. Das Unternehmen hat seinem Hauptsitz in San Francisco und wird von Accel Partners, Andreesen Horowitz, Index Ventures, Khosla Ventures und Trilogy Equity Partners finanziert. Lookout ist strategischer Partner der Deutschen Telekom für Europa und wurde 2012 vom Weltwirtschaftsforum als Technologie-Pioneer ausgezeichnet.

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