Neuerscheinung: Gedichtband „Die Uhr hat die Zeit vergessen“ von Nina Russo Karcher über den Alltag im Altenheim

Nina Russo Karcher formuliert in ihrer deutsch-italienischen Lyriksammlung ein eindringliches poetisches Plädoyer für mehr Menschlichkeit zwischen den Generationen.

showimage Neuerscheinung: Gedichtband "Die Uhr hat die Zeit vergessen" von Nina Russo Karcher über den Alltag im Altenheim

Nina Russo Karcher: Die Uhr hat die Zeit vergessen (Cover)

Nina Russo Karcher ist eine geschulte Beobachterin: Wie ein Schwamm hat sie bewegende Eindrücke aus Altersheimen aufgesaugt, in denen sie mehrere Jahre arbeitete. Viele Schicksale und Erlebnisse von Menschen in Heimen haben die Autorin nicht mehr losgelassen. In ihrem neuen Lyrikband „Die Uhr hat die Zeit vergessen“ verarbeitet Russo Karcher ihre Beobachtungen und konzentriert die Summe ihrer Erfahrungen in einer zutiefst humanen Poesie.

Die Ludwigshafenerin mit italienischen Wurzeln erschließt mit ihrer deutsch-italienischen Gedichtsammlung thematisches Neuland in der Lyrik und gibt mit Versen Einblicke in den Alltag im Seniorenheim: Jede Momentaufnahme, die sie in ihrer Lyrik einfängt, entblößt ein Stück der Tragik des dortigen Lebens. Die Entmenschlichung der älteren Generation, deren Ausgrenzung und Vereinsamung – das alles sind Themen, die Russo Karcher einfühlsam aufgreift. Die Dichterin rührt damit an eines der großen gesellschaftlichen Tabus der heutigen Zeit: das Altern.

Die lyrischen Porträts und authentischen Momentbilder in „Die Uhr hat die Zeit vergessen“ vermitteln nicht nur die oft traurigen Verhältnisse im Heim, sie fordern auch den Leser zu einer Auseinandersetzung mit der eigenen Zukunft im Alter heraus. Dabei zeugt jede Zeile von großem Respekt und Mitgefühl, das die Autorin auch ihren älteren Mitmenschen entgegenbringt. Nina Russo Karcher schreibt, „damit keine Missverständnisse beim Miteinander entstehen“. Ein Anliegen, das während der Lektüre ihrer Gedichte stets präsent ist.

Nina Russo Karcher gelingt mit „Die Uhr hat die Zeit vergessen“ der Balanceakt zwischen Poesie und Politik: Mit ihren Versen hält sie starkes Plädoyer für mehr Menschlichkeit im Umgang zwischen den Generationen und die Wahrung der menschlichen Würde im Alter.

Leseprobe:

Aufrecht gehen

Diese unendliche Stange
an der Wand

Zieht Rollstuhlfahrer
ein Stückchen vorwärts

Die kranken Alten
krallen sich an ihr fest

Auf meinem Sterbeweg
diese unendliche Stange

Stumm mahnt sie
aufrecht zu gehen

Die Autorin:

Nina Russo Karcher wurde 1970 in Cattolica Eraclea (Agrigento, Italien) geboren und zog als Kind mit ihrer Familie nach Mannheim. Ihre Erfahrungen als Nicht-Muttersprachlerin in Deutschland prägten schon früh ihre produktive Auseinandersetzung mit der Sprache. Dabei trägt ihr Werk stets autobiografische Züge. Nina Russo Karcher lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Edigheim. „Die Uhr hat die Zeit vergessen“ ist ihr zweiter Gedichtband.

Das Buch:

Nina Russo Karcher
Die Uhr hat die Zeit vergessen / L“orologio dimentico del tempo
Gedichte
italienisch / deutsch
126 Seiten, Broschur
EUR 12,80 [D]
Nördlingen 2014
ISBN 978-3-943599-16-9
Verlag Steinmeier
www.Poesie21.de Bildquelle:kein externes Copyright

Die Buchreihe Poesie 21 präsentiert bemerkenswerte zeitgenössische Gedichtbände und lyrische Debüts in deutscher Sprache. Für Poesie 21 kooperiert DAS GEDICHT, Lektorats-Service / Anton G. Leitner Verlag seit 2006 eng mit Druckerei und Verlag Steinmeier GmbH & Co. KG, Deiningen.

Alle Titel der Reihe Poesie 21 werden von „DAS GEDICHT, Lektorats-Service“ unter der Obhut des Erfolgsherausgebers Anton G. Leitner sorgfältig lektoriert und komponiert.

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