Stammzellen – Die neuen „Wunderheiler“?

Über 100 Erkrankungen werden heute mit Stammzellen therapiert. Am Bekanntesten ist die Stammzelltransplantation als Therapie bei Leukämie. Die Stammzelltherapie erfordert Freiwillige, die ihre Stammzellen im Fall der Fälle spenden.

Dessau, 27.10.2014. Der Überblick über den gegenwärtigen Stand der Stammzellforschung und die zu erwartenden Entwicklungen lassen mehr als staunen: Über das, was möglich sein wird, aber auch darüber, was bereits alles geleistet wird. Die Therapie von Leukämie ist weltweit über eine Million Mal durchgeführt worden, auch viele andere Krankheitsbilder partizipieren von der „Wunderwaffe“ Stammzelle.

Doch was sind eigentlich Stammzellen?
Stammzellen können als Grundbaustein des Lebens angesehen werden. Die befruchtete Eizelle kann anfangs noch alles (totipotent); dann entschließt sie sich zur embryonalen Stammzelle zu werden (pluripotent), die noch fast alles kann. Und im weiteren Entwicklungsprozess entstehen dann spezialisierte Zellen (multipotent), wie z.B. Blutstammzellen, die sich dann weiter zu einem Fetus entwickeln und damit zum Menschen. Die medizinische Vorstellung geht dahin, dass aus totipotenten Zellen jedes beliebige Körperorgan gezüchtet werden kann – so zu sagen als Ersatzteillieferant für defekte Organe, die – würden sie aus eigenen Zellen herangezogen – keine Abwehrreaktionen hervorrufen würden.

Die Stammzellforschung hat also noch viel vor. Realität ist bereits die angesprochene Stammzelltransplantation als Therapie bei Leukämie.
Bei Leukämie ignoriert das Immunsystem des Patienten bösartige oder defekte Zellen, da sie körpereigen sind. Sie können sich also hemmungslos ausbreiten. Transplantiert man einem Patienten fremde Stammzellen, die übrigens von einem Menschen stammen müssen, dessen HLA Merkmale nahezu identisch mit den Merkmalen des Patienten übereinstimmen (genetischer Zwilling), erkennen diese fremden Zellen die Tumorzellen und bekämpfen sie. In ca. 70 % erfolgreich.

Was am Beispiel der Leukämie skizziert wurde, funktioniert prinzipiell auch bei anderen Krankheiten, die mit fehlenden Zellen, Zelldefekten oder entarteten Zellen einhergehen. Inzwischen sind über 100 Krankheitsbilder bekannt, die erfolgreich mit einer Stammzelltransplantation behandelt werden können. Das Spektrum reicht von der Aplastischen Anämie (Störung der Knochenmarksfunktion) über Hämoglobinopathie, Immunmangelkrankheiten oder Enzymmangelkrankheiten bis zu Lymphonen und den gerade angesprochenen Leukämien (Maligne entartet). Stammzelltransplantationen sind auch indiziert bei bestimmten Formen von Rheuma, Arthritis oder Diabetes. Auch bei Herz-, Leber-, Nerven oder Muskelerkrankungen (MS, Parkinson) bei Demenz oder ALS kann die Transplantation erleichtern oder heilen. Listen behandelbarer Krankheiten reichen teils vom Haarausfall über Erektile Dysfunktion bis zu Wundheilungsstörungen.

Heilung scheint also bei bisher unheilbaren Krankheiten möglich. Vorausgesetzt, es sind ausreichend Spender bei einer Stammzellspenderdatei registriert und stehen somit im Fall der Fälle zur Verfügung. Und hier steckt die eigentliche Herausforderung, die zu meistern ist. Was nützen tolle Möglichkeiten, wenn am Ende der passende Spender für einen Patienten fehlt? Den zu finden, gleicht der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Weil die Wahrscheinlichkeit der genetischen Übereinstimmung bei 1:600 – 1:1.000.000.000.000 liegt ist es für die 27 deutschen Stammzellspenderdateien so wichtig, dass sich noch mehr potenzielle Spender registrieren lassen.

Die deutsche Stammzellspenderdatei (DSD) gGmbH setzt sich täglich dafür ein. Sie findet neue Wege, um Spender zu rekrutieren, zum Beispiel mit einer eigenen App, die der Kommunikation, als auch der Spenderrekrutierung dient. Um freiwillige Stammzellspender zu erreichen, scheint jeder Weg der richtige. Denn es kann jeden treffen. Gut, wenn dann genügend Spender registriert sind, um den passenden zu finden.

Über die DSD

Die DSD ist die achtgrößte Stammzellspenderdatei Deutschlands. Die Hauptaufgabe der DSD ist die Gewinnung, Betreuung und Begleitung von freiwilligen Stammzellspendern. Dabei stellt die Datei sehr hohe Ansprüche an sich selbst: Service, Erreichbarkeit und Menschlichkeit sprechen ebenso für die Datei, wie die hohe Qualität der technischen Verfahren zur genetischen Typisierung (Next generation sequencing).
Die DSD agiert deutschlandweit und arbeitet eng mit dem ZKRD (Zentrales Knochenmarkspender-Register) zusammen.

Gegründet: 1992
Unternehmensform: gGmbH
Vorsitzender des Aufsichtsrates: Dr. Axel Florschütz
Geschäftsführender Gesellschafter: Heinz Robens
Sitz: Altener Damm 50, 06847 Dessau-Roßlau

Jede Hilfe zählt
Die Kosten von 50 Euro pro Typisierung müssen aus Spendengeldern finanziert werden. Jeder noch so kleine Betrag hilft deshalb, Spender zu typisieren und Leben zu retten.

Spendenkonto:
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE92810205000001335900
BIC: BFSWDE33MAG

www.deutsche-stammzellspenderdatei.de

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