BRUNKHORST: Internationaler Tag des Artenschutzes ? Noch ist das Ziel nicht erreicht
BERLIN. Zum internationalen Tag des Artenschutzes am morgigen Mittwoch, erklärt die Sprecherin für Naturschutz der FDP-Bundestagsfraktion Angelika BRUNKHORST:
Wir müssen trotz vieler positiver Entwicklungen in den letzten Jahren weiterhin dafür kämpfen, den Bestand von Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Das Verschwinden einer Art ist die einzige Form von Umweltzerstörung, die der Mensch nicht rückgängig machen kann.
Innerhalb weniger Jahre ist beispielsweise der Aal, ein normaler Speisefisch, zu einer bedrohten Art geworden. Hier besteht Handlungsbedarf. Aale pflanzen sich nicht in Fischfarmen fort. Häufig können sie auch nicht von ihren Laichgründen in die europäischen Flüsse zurückkehren, da sie vorher gefangen werden oder beim Abstieg in Wasserkraftwerken verenden. So schrumpften die Bestände seit 1990 um über drei Viertel.
Biologische Vielfalt sichert die natürlichen Lebensgrundlagen. Darüber hinaus liefert uns die Natur Grundstoffe für Medikamente: Acetylsalicylsäure, die in ASPIRIN enthalten ist, wird aus einer be- stimmten Weidenart gewonnen. Ein anderes Beispiel ist der australische Magenbrüterfrosch. Wissenschaftler, die diese Tiere erforschten, waren zuversichtlich, dass sie mit Hilfe der Frösche ein Medikament gegen Magengeschwüre entwickeln könnten. Bevor es jedoch soweit war, war der australische Magenbrüterfrosch ausgestorben und die Chance war vertan. Indem wir die Biodiversität schützen, sichern wir zugleich Nutzungsoptionen für die Zukunft, sowohl für unsere Ernährung als auch für unsere Gesundheit und für Produktentwicklung. Wir müssen und wollen die Lebensqualität nachfolgender Generationen in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht bewahren und weiterentwickeln. Auch die kommenden Generationen sollen noch von den „Ökosystemdienstleistungen“ der Natur profitieren.
URL: www.liberale.de