Telekom überholt Frauenministerin Schröder

Berlin (pressrelations) –

Telekom überholt Frauenministerin Schröder

Zur neuerlichen Debatte um Frauenquoten erklären Claudia Roth, Bundesvorsitzende, und Astrid Rothe-Beinlich, Frauenpolitische Sprecherin und Mitglied des Bundesvorstandes von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

„Bundesministerin Schröder muss sich in Sachen Frauenförderung inzwischen ausgerechnet von der Privatwirtschaft vorführen lassen. Mit der Einführung einer Quote für das Management hat die Telekom einen wichtigen Schritt in Richtung Gleichstellung in der Privatwirtschaft getan. Nachdem sich die deutschen Unternehmen jahrzehntelang den Forderungen aus der Frauenbewegung verweigert und sich lediglich auf freiwillige, aber wirkungslose Absichtserklärungen eingelassen haben, zeigt die Telekom als erstes Dax-Unternehmen, dass es auch anders geht.

Dieses Vorpreschen entlarvt eine Frauenministerin, die weiterhin der Meinung ist, Quoten seien nur gegen die Wirtschaft durchzusetzen. Die Tatsache, dass nun selbst die Frauenunion in der CSU für eine Quote eintritt und sich damit fortschrittlicher als unsere U35-Ministerin gibt, müsste Kristina Schröder eigentlich zu denken geben. Dennoch setzt sie weiterhin nur auf Unverbindlichkeit und warme Worte.

Ohne Quote bleiben Frauenfördermaßnahmen reine Lippenbekenntnisse. Nur durch harte Quoten sind die Verantwortlichen in den Unternehmen in der Pflicht, nach geeigneten Frauen für Führungsaufgaben zu suchen. Wir fordern eine 50 Prozent-Quote für Frauen in Aufsichtsräten, dafür ist ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft nötig. Dass das funktioniert, zeigen die Erfahrungen in anderen EU-Staaten. Deutschland kann es sich nicht leisten, durch rückwärtsgewandte Alibi-Politik die Talente von Frauen weiter zu vergeuden. Das ist Politik von vorgestern.“

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