Minister Niebel trifft UNCCD Exekutivsekretär Luc Gnacadja in Bonn

Berlin (pressrelations) –

Minister Niebel trifft UNCCD Exekutivsekretär Luc Gnacadja in Bonn

Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel traf sich am 18. November 2010 zu einem Gedankenaustausch mit dem Chef des Sekretariats der UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD), Exekutivsekretär Luc Gnacadja.

Desertifikationsbekämpfung, das heißt die Bekämpfung der Wüstenbildung, müsse als Politikbereich gestärkt werden, so Minister Niebel. Hierzu sei eine verbesserte Wahrnehmung des Themas auf allen Ebenen und in der Öffentlichkeit erforderlich. Die Gesprächspartner waren einig in der Beurteilung der Bedrohungslage.

Der Bedarf an Nahrungsmitteln nimmt weltweit zu und wird nach Schätzungen der FAO bis 2030 um 50 Prozent steigen. Dem steht eine zunehmende Zerstörung von fruchtbaren Böden und landwirtschaftlicher Produktionsfläche entgegen.

„Wir alle sind aufgefordert, nachhaltige Landnutzungsformen zu fördern und die ärmsten Länder bei diesen Anstrengungen nicht alleine zu lassen“, betonte der Minister. Sollte dies nicht gelingen, dann werden Armut und Ernährungsunsicherheit zu einem erhöhten Konfliktpotential und einer zunehmenden Anzahl von Umweltflüchtlingen führen.

Minister Niebel vertrat die Ansicht, dass Desertifikation nicht hinter den Themen Klimaschutz und Biodiversität zurückstehen dürfe. Die globalen Umweltprobleme Biodiversitätsverlust, Klimawandel und Landdegradierung seien eng miteinander verwoben und ließen sich nur gemeinsam lösen. Desertifikationsprozesse beschleunigen den Klimawandel, und der Klimawandel wird die Bevölkerung in den Trockengebieten der Erde ganz besonders treffen. Unangepasste Landnutzung fördert den Verlust von Biodiversität, mindert die Ökosystemleistungen und nimmt den Bewohnern der ländlichen Trockengebiete so ihre Lebensgrundlage.

Wie der Minister ausführte, hat das BMZ die Bereiche „Ländliche Entwicklung“ und „Ernährungssicherung“ zu einem von insgesamt sechs Schwerpunkten seiner Arbeit gemacht. Schutz und Management natürlicher Ressourcen im ländlichen Raum spielten dabei eine zentrale Rolle. Ohne Bodenschutz und nachhaltiges Landmanagement werde es nach seiner Auffassung nicht möglich sein, Nahrungsmittel für eine weiterhin wachsende Weltbevölkerung zu produzieren und damit den Hunger auf der Welt zurückzudrängen.

Deutschland unterstützt die betroffenen Länder bei der Desertifikationsbekämpfung. Die zahlreichen Erfahrungen haben gezeigt, dass Landdegradierung verhindert werden kann. Das BMZ werde sein großes Engagement in diesem Bereich fortsetzen, versprach der Minister. Die Zusagen Deutschlands vom G8-Gipfel 2009 in L?Aquila für die Entwicklung ländlicher Regionen in Höhe von 2,1 Milliarden Euro unterstreichen diese Entschlossenheit. Die zugesagten Mittel setzen entwicklungspolitisch wichtige Akzente und fließen vor allem in konkrete Vorhaben der bilateralen Zusammenarbeit. Eine international abgestimmte Zielsetzung und Handlungsstrategie, wie sie von der UNCCD verfolgt werde, sei wichtig, damit die vielen Aktivitäten, die es auf der Welt zur Desertifikationsbekämpfung gebe, einen gemeinsamen Orientierungsrahmen haben und möglichst wirkungsvoll sind.

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