Konferenz Basel III: Auswirkungen auf die Kreditmärkte und Implikationen für den deutschen Bankensektor

(pressebox) Frankfurt am Main, 09.02.2011 – Kurz nach Einführung von Basel II brach die weltweite Finanzkrise aus. Aus den Eindrücken dieser Finanzkrise entstand die Vision eines neuen, weiter entwickelten Regelwerks für Banken, das nunmehr unter dem Begriff Basel III Gestalt annimmt. Die Umsetzung beginnt stufenweise ab Januar 2012, bis 2018 sollen alle Maßnahmen vollumfänglich umgesetzt sein. Basel III hat – nach allem, was bislang bekannt ist – weitreichende Konsequenzen auf die Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen von Banken. Auf Basis der aktuell vorliegenden Auswirkungsstudien wird der zusätzliche Bedarf an Eigenkapital für Deutschland auf über 60 Mrd. EUR geschätzt, das meiste davon im Tier I-Bereich. Die Liquiditätslücken im kurzfristigen Bereich bewegen sich Schätzungen zufolge zwischen 190 und 300 Mrd. EUR, im mittel- bis langfristigen Bereich zwischen 420 und 590 Mrd. EUR. Auch die Einführung der Leverage Ratio sowie der Liquidity Coverage Ratio und Net Stable Funding Ratio wird Auswirkungen auf die Eigenkapitalnutzung, die Bilanzierungspolitik und die Geschäftsmodelle von Banken haben.

Die Einführung von Basel III trifft auf ein Umfeld, das sich auszeichnet durch

– hohe Fälligkeiten auf den internationalen Kapitalmärkten bei allen Kapitalmarktsegmenten und damit eine hohe Inanspruchnahme der Kapitalmärkte ab 2011

– eine neue, internationale Regulierung von Versicherungsgesellschaften, die bislang zu den Hauptfinanzierern von Banken gehören, ab 2014 im Rahmen von Solvency II

– die Einführung eines neuen Regelwerks für die Restrukturierung von Banken im Rahmen eines EU-weiten Bankeninsolvenzregimes ab 2014 (Senior-Debt-Positionen sollen demnach zukünftig in die Restrukturierung einbezogen werden, Stichwort „bailable debt“)

Alles zusammengenommen wird sich das Geschäftsmodell von Banken gründlich verändern. Gleiches gilt dann aber auch für das Geschäftsmodell einer Volkswirtschaft, die in hohem Maße von der Bankenfinanzierung abhängen – was in Deutschland der Fall ist.

Wie sich diese Veränderungen gestalten, welche Konsequenzen drohen und was demzufolge für Banken und die deutsche Wirtschaft zu erwarten ist, ist Thema einer gemeinsamen Tagung der TSI und der KfW Bankengruppe am Donnerstag, 17. Februar 2011, ab 9.00 Uhr in den Räumen der KfW Bankengruppe, Frankfurt, Palmengartenstraße 5-9.

An der Tagung wirken neben Vertretern von Banken, Ratingagenturen und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften u. a. mit

– Deutsche Bundesbank

– Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)

– Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)

– Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK)

Das Schlusswort hat Friedrich Merz.

Nähere Informationen finden Sie auf der Homepage der TSI unter www.tsi-gmbh.de unter „Termine“. Vertreter der Wirtschaftspresse (statt „Pressevertreter“) können kostenfrei an der Veranstaltung teilnehmen, bitte melden Sie sich an mit kurzer Mail an cristina.wolf@tsi-gmbh.de.