(lifepr) Bielefeld, 05.04.2011 – Der minimal-invasive Eingriff an einer Trichterbrust am Klinikum Bielefeld wurde jetzt in der Klinik für Thoraxchirurgie im Klinikum Bielefeld Mitte mit Erfolg durch den neuen Chefarzt der Thoraxchirurgischen Klinik Prof.Dr. (ET) Ahmed Boseila realisiert. Die Operation wird aufgrund seiner langjährigen Erfahrung mit dieser Prozedur in das Routineprogramm des Klinikums aufgenommen. Die Erweiterung des operativen Spektrums der Klinik für Thoraxchirurgie soll vor allem auch dazu beitragen, daß die betroffenen Kinder und deren Eltern nicht mehr in weit entfernte Kliniken oder gar ins Ausland fahren müssen! um den Eingriff vornehmen zu lassen.
Bei der Trichterbrust handelt es sich um eine angeborene Deformität des knöchernen Brustkorbs, bei der das Brustbein einen Knick nach innen aufweist. Diese Erkrankung ist nicht nur psychisch (wegen der kosmetischen Beeinträchtigung) für die jugendlichen Patienten sehr beeinträchtigend, sie hat wegen der Einschränkung der Herzfunktion auch weitreichende Folgen für die körperliche Belastbarkeit im Alltag.
Seit vielen Jahren werden verschiedene OP-Methoden praktiziert, die wegen der relativ schlechten Ergebnisse keine große Akzeptanz bei Ärzten und Patienten gefunden haben.
Es gibt eine neue Methode (nach ihrem Erfinder „Nuss-OP“ genannt), deren Ergebnisse auch nach den ersten Langzeituntersuchungen vielversprechend sind. Der Vorteil dieser Methode besteht darin, daß der Eingriff nach den Prinzipien der sog. „Schlüssellochchirurgie“ erfolgt (minimal-invasiv). Der bei der „offenen Chirurgie“ relativ große Hautschnitt und die mit dem Eingriff verbundene Traumatisierung der Weichteile und Rippen entfallen. Dem Patienten wird bei dem minimal-invasiven Eingriff ein Metallstab unterhalb des Brustbeins implantiert; letztlich hat er auf jeder Seite des Brustkorbs nur zwei kleine Narben von 4cm Länge.