„Ich bin ein alter 68er, und ich schäme mich dessen nicht“

Frankfurt (pressrelations) –

„Ich bin ein alter 68er, und ich schäme mich dessen nicht“

Der evangelische Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider zu Gast in hr1

Nikolaus Schneider, der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche (EKD) in Deutschland, steht zu seiner politischen Vergangenheit: „Ich bin ein alter 68er, und ich schäme mich dessen nicht“, sagt er in der Sendung „hr1-Talk“ am Karfreitag, 6. April. Selbstkritisch merkt er an: „Wir haben auch manchen Quatsch geredet und haben die Bedeutung von Traditionen unterschätzt, sind auch unverantwortlich mit vielen Dingen umgegangen.“ Unterm Strich seien die Impulse, die von dieser Bewegung ausgegangen seien, „absolut nötig“ gewesen. „Ich hab mich sehr gefreut, dass Bundespräsident Gauck das in seiner Rede auch so benannt hat“, so Schneider in hr1.

Zum umstrittenen Tanzverbot am Karfreitag sagt der EKD-Ratsvorsitzende: „Das Heil und das Verständnis dieses Tages hängt nicht davon ab“, aber: „Das sind Zeichen, die dem Ganzen gut tun. Ich bin dafür, dass dieser Tag als Tag der Ruhe und der inneren Einkehr geschützt bleibt.“

Manchmal habe er das Gefühl, „im Auge des Hurrikans“ zu leben, sagt Nikolaus Schneider. „Es ist in einer Weise bei uns ruhig und geordnet, wenn man so in der Welt sich umguckt. Ich denke dann immer: Wie lange geht es gut? Hoffentlich geht es gut.“

Schneider, der vor rund zwei Jahren das Amt des EKD-Vorsitzenden nach dem plötzlichen Rücktritt von Margot Käßmann übernommen hatte, ist sich mit dem Papst über viele Fragen, etwa die der sozialen Gerechtigkeit, einig: „Gut, dass er da so redet und auftritt.“ Er habe aber „ein sehr anderes Amtsverständnis“ als er. „Ich würde mir wünschen, dass er noch kräftigere ökumenische Anstöße gibt.“

Der hr1-Talk, diesmal an Karfreitag, sonst immer sonntags zwischen 10.00 und 12.00 Uhr in hr1.
Auch als Podcast zum Nachhören auf www.hr1.de
Zitate frei bei Nennung „hr1“

Pressereferent
Hartmut Hoefer
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