Die älteste Art an Sitzmöbeln auf welchen mehrere Personen Platz nehmen
konnten ist die Wandbank, dessen Ursprung sich im 15. Jahrhundert befindet. Im
späten 17. Jahrhundert entstand daraus durch Evolution das aufgepolsterte und
viel komfortablere Sofa, dessen Frühformen noch viele Sichtholzelemente
aufwiesen. Der Begriff Sofa tauchte in Europa erstmals im 18. Jahrhundert auf
und hat seine Entstehung im arabischen Begriff Suffah.
Das originale Chesterfield Sofa wurde vom 4. Earl of Chesterfield, Philip
Dormer Stanhope, der von 1694 bis 1773 lebte, designed und deshalb auch nach ihm
benannt. Der charismatische Stanhope war zu seiner Zeit ein bekannter
Trendsetter, Schriftsteller und Politiker. Als der Earl bei seinen Möbelbauer
die Konstruktion und Herstellung eines Sofas in Auftrag gab, auf dem zwei bis
drei Gentlemen mit höchstem Komfort aufrecht sitzen konnten, entstand das
Original-Chesterfield mit seinen gerollten Armlehnen, gleich hohen Rücken- und
Armlehnen, typischerweise tief in die Polsterflächen eingezogenen Knöpfen und
Ziernägeln an der Frontpartie. Für diesen adligen Ursprung gibt es aber keinen
definitiven Beweis.
Manche Leute glauben deshalb, dass Chesterfield Sofas einfach nach der
gleichnamigen Stadt in der Grafschaft Derbyshire in England benannt werden.
Gemäß Oxford English Wörterbuch wurde der Begriff Chesterfield um 1900 dazu
verwendet, sich auf ein beliebiges Sofa zu beziehen. Auch in Nordamerika wurde
der Begriff um die Jahrhundertwende dazu benutzt, irgendeine Couch zu erwähnen.
Viele Leute glauben auch, dass die Phrase Chesterfield aus der Art der
Kapitonierung der Lederflächen, der Höhe der Fläche des Sitzes und dem Design
der Rückenlehne hergeleitet wurde. Die Chesterfield Couch hat somit eine eher
ungewisse Geschichte.
Ab 1820 fand eine sehr wichtige Entwicklung in der Materialauswahl bei
Polstermöbeln statt. Bis dahin waren Sofas mit Rosshaar aufgepolstert, nach
Einführung von Sprungfedern ab 1820 wurden Sitz- und Rückenfläche zunehmend mit
Federkernen aus Metall gefedert. Um mehr Platz für die neuartigen
Metallfederkerne zu erschaffen wurden Sofas ab dieser Zeit tiefer und breiter
und somit auch entsprechend bequemer.
Chesterfield Ledermöbel aus
England beschwören Bilder herauf, auf welchen elegant und formal bekleidete
Herren in vertäfelten Räumen mit Zigarre und Brandy in der Hand philosophieren.
Im viktorianischen Zeitalter war das Chesterfield ein den Wohnraum dominierendes
Möbel, auf dem Gentlemen Platz nahmen, während die Ehefrauen in Armlehnstühlen
sitzend Handarbeiten nachgingen. Weil Sigmund Freud ein typisches Chesterfield
Sofa für Hypnosesitzungen mit Patienten verwendete, wurde es im neunzehnten
Jahrhundert auch oftmals mit der Freud‘schen Psychoanalyse in Zusammenhang
gebracht.
Denkt man heutzutage insbesondere an Bezugsmaterial aus Leder, wurden im 18.
und 19. Jahrhundert oftmals Bezüge aus edlem Stoff verwendet, insbesondere
prachtvoller Samt. Chesterfield Sofas waren in der europäischen Möbelkultur die
ersten Sofas ohne Sichtholzelemente und dementsprechend voll aufgepolstert.
Als Ikone der britischen Wohnkultur haben Chesterfields in aller Welt die
Paläste des Adels, edle Hotels, feine Clubs, elegante Geschäftsräume und
luxuriöse Privaträume möbliert. Bis heute sind Chesterfield Möbel das Synonym
für Stil und Eleganz von Einrichtungen in der ganzen Welt, in jedem
Architekturstil und Erdteil.
Waren Chesterfields früher oftmals Statussymbole der Eliten, so sind sie
heutzutage ein gefragtes Interieur für elegant eingerichtete Geschäftsräume und
Privathäuser und fast überall vertreten. Die Popularität ist ohne Zweifel auf
die klassische und einzigartige Formgebung zurückzuführen. Ungeachtet der
Historie, Chesterfield Ledermöbel sind Inbegriff für Stil, Klasse und Luxus.
Nirgendwo kann man ein so anerkanntes und zeitloses Beispiel in der Geschichte
der Möbelkultur finden.