Der Münchner Dermatologe Dr. med. Hans-Ulrich Voigt informiert über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema minimal-invasive Verfahren, weißer Hautkrebs als deutsche Volksseuche und Hautveränderungen während der Schwangerschaft.
WIE FINDE ICH DIE RICHTIGE KOSMETIK?
Die großen Fortschritte in der Alterungs- und Wundheilungsforschung haben auch zur Entwicklung neuer Ingredienzien für kosmetische Pflegeprodukte geführt. Leider gibt es mittlerweile eine derartige Fülle von Zusätzen, dass es selbst für Fachleute schwierig ist, den Überblick zu behalten. Für unsere Patienten und Kunden haben wir uns das Ziel gesetzt, „ganz nah“ an den Innovationen dran zu bleiben und Ihnen unser Know-how in unserer Praxis und Kosmetikabteilung anzubieten. Um Ihnen eine erste Orientierung im Pflege-Dschungel zu ermöglichen, finden Sie eine Übersicht und einen Auszug aus Vorträgen von Dr. Voigt zu diesem Thema auf unserer Homepage unter „Spezielle Dermatologie / Hautpflege“.
Grundsätzlich bieten wir bei Interesse eine exakte Hautanalyse an: Sie besteht aus einer Anamnese, einer klinischen Hautuntersuchung und einer apparativen Hautzustandsbestimmung. Nur so ist eine typgerechte Beratung möglich – und Sie erhalten genau das Produkt, das individuell zu Ihnen und zu Ihrem aktuellen Hautzustand passt.
NEUE MINIMAL-INVASIVE VERFAHREN
Der Trend zu minimal-invasiven Verjüngungstechniken ist ungebrochen – besonders gefragt ist im Moment das Fadenlifting. Wir bieten dieses effektive Verfahren in zwei Varianten an: als Silhouette Soft™ Lifting für dickere, schwerere Haut und als Princess-Lifting mit feineren Fäden für dünnere Haut. Jedes Fadenlifting kann gut mit anderen Verfahren kombiniert werden, z.B. mit Filler-, Botox- und Vampir-Lifting-Behandlungen.
Auch im Bereich der Filler gibt es eine brandneue Entwicklung aus der Schweiz – die RHA-Fillerserie der Firma TEOXANE. Das Besondere an diesen Hyaluronsäure-Präparate sind ihre verbesserten Eigenschaften: Erstens haben sie eine lange Bestandsdauer im Gewebe. Zweitens sind sie so flexibel, dass sie sich der Dynamik der Gesichtshaut, also allen mimischen Bewegungen ideal anpassen. Die Implantate sind dadurch weder sicht- noch fühlbar, das Gesicht wirkt nicht „aufgespritzt“, sondern natürlich glatt.
VOKKSEUCHE WEIßER HAUTKREBS
Der weiße Hautkrebs und seine Vorstufen (aktinische Keratosen) sind zu einer wahren Seuche geworden. Jeder Fünfte wird in seinem Leben davon betroffen sein! Entsprechend intensiv ist die Forschung auf diesem Gebiet. Zwei Neuerungen haben wir bereits umgesetzt:
- Nachdem beim schwarzen Hautkrebs zwei neue bildgebende Diagnostikverfahren (MelaFind™ und Nevisense ™) die Aufdeckungsrate insbesondere wesentlich erhöht haben, gibt es ein derartiges Verfahren nun auch für den weißen Hautkrebs: die optische Kohärenz-Tomographie (OCT, Vivosight™). Dabei handelt es sich um ein laser-basiertes Verfahren, mit dessen Hilfe man bis zu 2 mm tief in die Haut „hineinschauen“ und die einzelnen Hautschichten wie bei einem histologischen Schnitt vertikal und horizontal beurteilen kann. Dies ermöglicht eine „live“-Beurteilung des Hautgewebes ohne Operation. Anwendungsgebiete sind der weiße Hautkrebs und seine Vorstufen, Hautkrankheiten wie Psoriasis sowie die Diagnostik von Nagelpilz-Infektionen inklusive Therapiekontrolle. Bei einem Basaliom (ein bösartiger Hauttumor ohne Metastasen) ist die Seiten- und Tiefenbestimmung möglich, was die OP-Planung sehr erleichtert. Die Dickenbestimmung hilft auch bei der Entscheidung, ob überhaupt operative Maßnahmen zur Behandlung notwendig sind oder eine konservative Therapie ausreicht.
- Bei dünnen Basaliomen (< 0.5 mm) und bei aktinischen Keratosen sind heute neben der photodynamischen Therapie (PDT) auch lokale Immuntherapien mit Immunmodulatoren oder zellabtötenden Mitteln möglich. Neu ist hier der Einsatz eines Extraktes aus der Wolfsmilchpflanze, dem Ingenolmebutat (Picato®). Dieses Mittel muss nur 2 bis 3 Tage auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden, löst dann eine Immunreaktion aus, durch die die bösartigen Zellen innerhalb von 6 Wochen abgestoßen werden. Wir setzen das Verfahren in kosmetisch problematischen Regionen wie dem Dekolleté und bei sehr zahlreichen aktinischen Keratosen ein.
NEWS FÜR WERDENDE MÜTTER – SCHWANGERSCHAFT, STILLZEIT UND HAUT
Da kann die Freude über das werdende Leben noch so groß sein – auf die oftmals damit einhergehenden Hautveränderungen würden Frauen lieber verzichten. Grundsätzlich gibt es in der Schwangerschaft drei Arten von Hautveränderungen.
- Physiologische Hautveränderungen wie verstärkte Pigmentierung der Brustwarzen und in der Mitte des Bauches, Veränderungen des Bindegewebes inklusive Ausbildung von Striae (Schwangerschaftsstreifen), Veränderungen der Talgdrüsenfunktion und Veränderungen von Haaren und Nägeln.
- Änderungen im Verlauf bestehender Hauterkrankungen, z.B. Neurodermitis, Psoriasis, Akne und viele andere.
- Spezifische Schwangerschaftsdermatosen, die durch die endokrinen, immunologischen, metabolischen (den Stoffwechsel betreffend) und Blutgefäßveränderungen bedingt sind. Häufig begleitet von lästigem Juckreiz.
Bislang galt die Zurückhaltung bei der Verordnung von äußeren und inneren Medikamenten während der Schwangerschaft als oberstes Gebot. Mittlerweile wurden nach umfassenden und langjährigen Untersuchungen einige Substanzen als unbedenklich gestuft:
Gegen den Juckreiz helfen bei lokaler Anwendung Polidocanol (Thesit), Menthol und Harnstoff. Zur innerlichen Anwendung bei Allergien und Juckreiz sind die Antihistaminika Loratadin und Dimetindin, sowie die älteren, sedierenden Antihistaminika Cetirizin und Clemastin (Tavegil) erlaubt.
Kortison war früher gefürchtet, ist aber in gewissen Grenzen ebenfalls unbedenklich. Es sollten aber nur schwache bis mittelstarke Präparate bis zu einer Gesamtmenge bis zu 300 Gramm aufgetragen werden. Ist tatsächlich die Einnahme von Kortison erforderlich, sollten im ersten Drittel der Schwangerschaft höchstens 10 Tage und höchstens 10 – 15 mg pro Tag gegeben werden, weil sonst das Risiko einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte besteht.
Bei Akne sind die üblichen Präparate wie Benzoylperoxid, Erythromycin, Klinomycin oder Azelainsäure zur lokalen Anwendung erlaubt. Als unbedenklich empfehlen wir sogar ein chemisches Peeling mit Fruchtsäuren. Benötigt die Schwangere ein Antibiotikum, ist Erythromycin das Präparat der ersten Wahl. Absolut tabu sind und bleiben alle Vitamin-A-Präparate sowohl äußerlich als innerlich wegen der Gefahr der Missbildung.
In der Stillzeit dürfen äußerlich fast alle Präparate aufgetragen werden. Unter den Antibiotika sind Penicillin, Cefalosporine, Erythromycin und Klinomycin empfehlenswert. Im Falle eines Herpes ist Aciclovir unbedenklich.
Sollte eine kleine Operation mit Lokalanästhesie notwendig sein, empfehle ich in erster Linie Lidocain, auch mit Adrenalinzusatz. Vermieden werden sollte Prilocain. Ein umfassender Überblick über weitere Medikamente in der Schwangerschaft und Stillzeit finden Sie unter www.embryotox.de.
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Dr. med. Hans-Ulrich Voigt hat sein Haut- und Laserzentrum Dermatologie am Dom im Zentrum von München im Jahr 1994 eröffnet. In der Praxis liegen die Schwerpunkte bei der Diagnostik und Therapie des Weißen und Schwarzen Hautkrebses, Anti-Aging Behandlungen sowie innovativer Phlebologie. In vier eigenen Operationsräumen werden sämtliche Haut- und Venenoperationen durchgeführt. Das angeschlossene Beauty-Institut KOSMED bietet modernste medizinische Kosmetik- und Fußbehandlungen auf höchstem Niveau.
Kontakt: http://www.dermatologie-am-dom.de// KOSMED, Haut- und Laserzentrum www.kosmed.de
Pressekontakt: Peter Sechehaye PR, Stollbergstr. 11, 80539 München, office(at)sechehaye.com, www.sechehaye.com