20 Jahre Volkskammer-Wahl: Ein Parlament der Moeglichkeiten
Aus Anlass des 20. Jahrestages der ersten frei gewaehlten Volkskammer der DDR am 18. Maerz 1990 erklaert die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Dagmar Ziegler:
Der 18. Maerz 1990 ist der Tag, an dem in der DDR zum ersten Mal ein Parlament frei gewaehlt wurde. Der 18. Maerz 1990 ist weder
Feier- noch Gedenktag, wie der 3. Oktober oder der 9. November es sind. Dabei markiert die Volkskammerwahl vom 18. Maerz das Ende einer revolutionaeren Phase und den Anfang der parlamentarischen Demokratie in Ostdeutschland.
Bis zu diesem Tag waren die Buergerinnen und Buerger der DDR in der Geschichte ihres Landes neunmal zur Wahl der Volkskammer aufgerufen worden. Die ersten tatsaechlich freien Wahlen erkaempfte sich das Volk.
Demokratie kommt nicht von selbst, Demokratie kann nicht verordnet, installiert oder einem Land und seiner Bevoelkerung uebergestuelpt werden. Demokratie ist ein Lern- und ein Arbeitsprozess. Dieser Prozess kristallisierte sich auf die am 18. Maerz 1990 frei gewaehlte Volkskammer.
Dieser 18. Maerz 1990 stellt keinesfalls lediglich einen Zwischenschritt auf dem Weg zur Deutschen Einheit dar. Die damals neugewaehlte Volkskammer war ein Parlament der Moeglichkeiten – ein Labor und Arbeitsparlament im besten Sinne.
Die Volkskammer verabschiedete 164 Gesetze und fasste 93 Beschluesse. Dabei waehrte sie nur sechs Monate.
Die SPD-Bundestagsfraktion wuerdigt heute, zum 20. Jahrestag, Engagement und Einsatz der am 18. Maerz 1990 gewaehlten 88 sozialdemokratischen Frauen und Maenner und die Arbeit aller 400 Mitglieder der Volkskammer:
Demokratie will immer wieder aufs Neue erstritten und durchgesetzt, ausgestaltet und gelebt werden, das gilt heute wie vor 20 Jahren.
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