Caren Marks / Sönke Rix: Jugendliche brauchen Perspektiven und kein unsoziales Kuerzungspaket

Zu der aktuell vorgestellten 16. Shell-Jugendstudie sowie zu den
aktuellen Haushaltsberatungen erklaeren die jugendpolitische
Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Caren Marks sowie der
zustaendige Berichterstatter Soenke Rix:

Junge Menschen sehen trotz Finanz- und Wirtschaftskrise
zuversichtlich in die Zukunft und sind insgesamt optimistischer.
Das ist eine gute Nachricht. Aber die neue Shell-Jugendstudie
zeigt auch, dass junge Menschen umso weniger optimistisch sind,
je groesser ihre Benachteiligungen sind. Die Bundesregierung
muss daher Anstrengungen unternehmen, diejenigen Jugendlichen,
die „abgehaengt“ sind, wieder mitzunehmen.

Es ist fatal, dass die Bundesregierung das genaue Gegenteil
plant, wie die Haushaltsberatungen diese Woche zeigen. Die
geplanten Kuerzungen bei der Jugendpolitik und der
Arbeitsmarktfoerderung werden benachteiligte Jugendliche weiter
ins Abseits draengen.

Jugendliche brauchen Perspektiven und kein unsoziales
Kuerzungspaket. Es muss dringend eine Jugend-, Bildungs-,
Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik her, die die Chancen junger
Menschen foerdert und ihre Rechte sichert.

– Die SPD-Bundestagsfraktion fordert eine Bildungsoffensive, die
ihren Namen verdient hat. Ein wichtiges Ziel ist und bleibt die
deutliche Reduzierung der Schulabbrecherquote. Daher muss die
Bundesregierung den Ausbau der fruehkindlichen Bildung und der
Ganztagsschulen vorantreiben.

– Wir brauchen eine Politik, die junge Menschen in Ausbildung
bringt und ihnen Perspektiven eroeffnet. Aktuell fehlen immer
noch ueber 100.000 betriebliche Ausbildungsplaetze – doch die
Bundesregierung schweigt dazu.

– Der Uebergang von der Schule zur Ausbildung muss besser
gelingen. Wir brauchen eine Ausbildungsoffensive insbesondere
fuer benachteiligte Jugendliche. Beispielsweise muessen
auslaufende Massnahmen der beruflichen Bildung – wie der
Ausbildungsbonus und die Berufseinstiegsbegleitung – entfristet
werden. Fuer junge Menschen, die mehrere Jahre in sogenannten
Warteschleifen sind, brauchen wir eine
Berufsausbildungsgarantie.

– Ausserdem wollen wir die Beteiligungsmoeglichkeiten fuer
Jugendliche staerken. Viele Vereine und Initiativen, die
Jugendprojekte in den unterschiedlichsten Bereichen anbieten,
sollen ab dem naechsten Jahr nicht mehr gefoerdert werden. Das
ist ein Skandal, den wir in den anstehenden
Haushaltsverhandlungen verhindern wollen.

– Ausserdem wollen wir die beliebten Jugendfreiwilligendienste
massiv ausbauen, so dass jeder Jugendliche, der sich ein Jahr
gesellschaftlich engagieren moechte, auch einen vom Bund
gefoerderten Platz erhaelt. Die Shell-Studie belegt das grosse
Interesse an einem freiwilligen Engagement.

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