CASSANDRA verbessert die Sicherheit und Transparenz von Supply Chains

(pressebox) Bremen, 04.07.2011 – Ein Konsortium von innovativen Unternehmen, Behörden und Forschungseinrichtun-gen zielt darauf ab, die Transparenz in Transportketten zu verbessern, um die Effi-zienz der Handelsrichtlinien sowie die Effektivität der Grenzkontrollen durch die Kombination von eFreight und eCustoms zu erhöhen.

Sicherheit durch Sichtbarkeit

Das Projekt CASSANDRA befasst sich mit den Anforderungen von Unternehmen und Regie-rungen an eine erhöhte Sichtbarkeit interna-tionaler Containertransportbewegungen. Dazu wird ein Data-Sharing-Konzept entwickelt, das sowohl Wirtschaft als auch Behörden eine er-weiterte Bewertung der Risiken erlaubt. Damit wird die Transparenz sowie Kostenef-fizienz in der Transportkette verbessert, was eine effektive Erhöhung der Sicherheit bedeutet. Das dreijährige Projekt, welches am 1. Juni 2011 begonnen hat, bringt 27 innovative Branchenführer zusammen und wird mit Mitteln aus dem 7. Rahmenprog-ramm für Sicherheit der Europäischen Kommission finanziert. Das Konsortium setzt sich aus führenden Logistik- und IT-Unternehmen wie DHL, GS1, IBM oder Küh-ne+Nagel, Zoll- und Grenzbehörden, europäischen Forschungseinrichtungen sowie den Hafengemeinden und Handelspartnern der europäischen Häfen Rotterdam, Bre-merhaven, Barcelona und Setúbal zusammen. Alle Mitglieder nutzen ihre spezifische Expertise in diesem 15 Millionen Euro Projekt, das auf früheren EU-finanzierten Pro-jekten wie INTEGRITY, SMART-CM oder ITAIDE aufbaut.

Risikobasierter Ansatz

Das strategische Ziel von CASSANDRA ist es, die Effizienz und Effektivität der be-hördlichen Inspektion von Containern sowie die Transparenz in der Supply Chain und Geschäftsabwicklung zu verbessern. Derzeit führen Behörden Risikobewertungen mit Hilfe des traditionellen Transaction Based Approach (TBA) durch. Jedes grenzüber-schreitende Handelsgeschäft wird, basierend auf den Behörden in der Zollanmeldung vorgelegten Angaben individuell geprüft („Data-Push“). CASSANDRA hingegen zielt darauf ab, den Risk Based Approach (RBA) weiterzuentwickeln. Der RBA identifiziert sichere und bekannte Containerbewegungen, basierend auf dem System Based Audi-ting (SBA). Geschäftsdaten und Risikobewertungen von Behörden werden wieder-verwendet („piggy backing“), also Geschäftsprozesse und -protokolle mit zugängli-chen Geschäftsdaten bewertet („Data-Pull“). Die Wirksamkeit der Kontrolle wird ver-bessert, wenn die vertrauenswürdigen Transportbewegungen schnell und kosteneffi-zient abgehandelt werden können und es mehr Möglichkeiten gibt, sich mit potentiell riskanten Containerbewegungen zu befassen und diese zu untersuchen. Unternehmen profitieren direkt von dieser verbesserten Supply Chain Transparenz, die zu einem geringeren Verwaltungsaufwand und weniger Fehlern führt sowie die Einmischung von grenzüberschreitenden Prüfstellen verringert.

Was wird CASSANDRA tun?

Das Projekt CASSANDRA will eine Interoperabilität heterogener Systeme mit Hilfe modernster IT-Innovationen innerhalb einer Daten-Pipeline erreichen, so dass siche-re und zuverlässige Daten über die gesamte Transportkette ausgetauscht werden können. Unterschiedliche Ebenen des Datenzugriffs für die verschiedenen Partner in der Supply Chain einschließlich der grenzüberschreitenden Prüfstellen werden festge-legt. Die Datenleitungen und -wege werden untersucht und anhand von sogenannten Living Lab Fallstudien für die drei globalen Handelswege China-EU, EU-USA und EU-Afrika demonstriert. Um die ersten Schritte für eine globale Umsetzung zu machen, wird der CASSANDRA Interoperabilitätsansatz mit anderen internationalen eFreight und eCustoms Initiativen sowie internationalen Normungs- und Gesetzgebungsstel-len abgestimmt.