Frauenmantel – die Pflanze der Mythen

DerFrauenmantel Alchemilla mollis ist eine in der Niederlande und Belgien einheimische Pflanze, die von vielen Mythen umgeben ist. Das verdankt er seinen ganz besonderen Blättern. Nach einer taufrischen Nacht oder wenn es geregnet hat, findet man auf den Blättern Wassertropfen, die wunderschön – wie Perlen – auf dem Blatt liegen. Alchemisten, daher die lateinische Bezeichnung Alchemilla, sammelten die Tautropfen des Frauenmantels, um daraus Gold zu gewinnen. Man sprach dem Frauenmantel eine starke Verbindung zum Mond nach; der Tau wurde nur bei Vollmond gesammelt, an einem Montagmorgen in aller Frühe, so dass so wenig wie möglich Tagesicht auf den Morgentau scheinen konnte. Er wurde unverzüglich in dunkelfarbige kleine Flaschen abgefüllt und an einem dunklen Ort gelagert. Die Pflanze selbst wurde ebenfalls geerntet – vorzugsweise zwischen 12.00 und 1.00 Uhr in der Nacht, mit silbernen Messern (Silber ist das Metall des Mondes). In Island wurde der Frauenmantel sogar als heilige Pflanze verehrt. Den Blättern des Frauenmantels wurde von jeher eine heilkräftige Wirkung nachgesagt. Die Einnahme hilft bei frauentypischen Beschwerden. Frauenmantel wird aber auch zur Behandlung anderer Beschwerden wie etwa Magen-Darm-Beschwerden und Rheuma eingesetzt. Die Frauenmantel-Pflanze wird aber auch zur äußeren Anwendung gegen die verschiedensten Leiden eingesetzt. Beispiele sind u.a. Schürf-, Schnitt- und Brandwunden, Akne, eiternde Wunden und überanstrengte Augen. Spülen oder Gurgeln mit Frauenmantel hilft ebenfalls bei den folgenden Hals-, Mund- und Rachenbeschwerden; Zahnfleischbluten, Zahnfleischentzündung, Entzündungen der Mundschleimhaut, Mundgeschwüren, Halsweh, Angina und Entzündung des Kehlkopfes. Der Name Frauenmantel leitet sich auch von der Tatsache ab, dass die Pflanze immer mit einer weiblichen Person der jeweils herrschenden Religion verbunden war. Von Venus, über die Germanische Göttin Freyawurde die Pflanze zu christlichen Zeiten der Magd Maria gewidmet. Der Teil des Namens „Frauen” ist in dem Fall die heilige Frau oder Maria. Es ist nicht nur ein Frauenmantel, sondern der ‚Mantel der Maria‘.