Inklusive Bildung ist verpflichtend
Rund 150 Fachleute aus Schule, Verbänden, Wissenschaft und Politik beraten seit gestern in Bremen mit der Kultusministerkonferenz über pädagogische und rechtliche Aspekte der Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen in der deutschen Schulpraxis. Dazu erklären Rosemarie Hein, Sprecherin für allgemeine Bildung, und Ilja Seifert, behindertenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE:
Rosemarie Hein: „Wie so häufig wird in der Bildung um den heißen Brei herumgeredet statt die Suppe endlich zu kochen. Nach wie vor werden in Deutschland weniger als 16 Prozent der Schülerinnen und Schüler mit Behinderung an Regelschulen unterrichtet. Wir haben im deutschen Bildungssystem einen erheblichen Handlungsbedarf, um gleiche Bildungschancen für alle und damit gesellschaftliche Teilhabe aller sicherzustellen. DIE LINKE fordert deshalb schon seit langem eine Gemeinschaftsschule, in der durch gemeinsames Lernen von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderung Chancengleichheit in der Bildung Einzug halten kann.“
Ilja Seifert: „Deutschland ist europaweit Schlusslicht in Sachen Inklusion. Seit über einem Jahr ist die Konvention in Deutschland in Kraft. Anstatt endlich mit der Umsetzung inklusiver Bildung für alle zu beginnen, will KMK-Präsident Ludwig Spaenle erst einmal um Akzeptanz für den gemeinsamen Unterricht werben. Das Recht auf inklusive Bildung, wie es Artikel 24 der UN-Konvention vorsieht, ist aber ein Menschenrecht und keine beliebig auslegbare Kannbestimmung. Warum kann die KMK das nicht akzeptieren?“
F.d.R. Susanne Müller
Pressesprecher
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