Innovationen der Bayerischen Universitäten auf der Hannover Messe 2011

(pressebox) München, 01.03.2011 – Der völlig neuartige „künstliche Fingerabdruck“, der an der Universität Bayreuth entwickelt wurde, eignet sich zur Identifikation und Authentifizierung verschiedenster Produkte und soll Firmen als fälschungssicheres Markenschutz-label zum Schutz vor Produktpiraterie dienen. Möglich ist dies durch seine besondere dreidimensionale Oberflächenstruktur. So weist der künstliche Fingerabdruck neben einer regelmäßigen Wellenstruktur auch individuelle Fehlstellen, ähnlich den Minutien beim menschlichen Fingerabdruck, auf, die mittels eines Scanners eindeutig identifiziert werden können. Der wesentliche Unterschied zu bereits bekannten Sicherheitslabels wie Barcodes oder DataMatrix-Codes ist die geringe Größe der Wellenstruktur, die für das bloße Auge nicht sichtbar ist und so als wirksames Mittel gegen Produktpiraterie eingesetzt werden kann. Im Gegensatz zu bekannten fälschungssicheren Technologien wie RFID, Hologrammen oder Datenmatrizen, die oftmals nur in großen Mengen wirtschaftlich hergestellt werden können, ist die neue Erfindung sehr günstig. So sind die Produktionskosten für den neuartigen künstlichen Fingerabdruck unabhängig von der produzierten Anzahl und sehr niedrig durch die geringen Materialkosten für den Rohstoff Silikonelastomer und den günstigen Herstellungsprozess. Die Erfindung ist besonders geeignet für Hersteller von Scannern und entsprechender Software, die Textil- und Automobilindustrie sowie alle Branchen und Prozesse, bei denen Transport und Logistik eine große Rolle spielen.

Eine weitere Erfindung, die die Bayerische Patentallianz GmbH vorstellt, wurde an der Technischen Universität München (TUM) entwickelt. Der neuartige „Pulverauftragsmechanismus zur Multimaterialverarbeitung“ findet Anwendung in sogenannten generativen Fertigungsverfahren, bei denen die schnelle und Kostengünstige Fertigung von Prototypen, Modellen und Mustern erfolgt. Kennzeichnend für derartige Prozesse ist, dass diese Bauteile bislang nicht aus verschieden Werkstoffen hergestellt werden können. Eine innovative Dosiervorrichtung ermöglicht nun die lokale Anpassung der Granulatmischung dieser Bauteile während des Fertigungsprozesses, so dass verschiedene Werkstoffe und verschiedene Pulvergrößen zur Herstellung des Bauteilmaterials verarbeitet werden können. Die Erfindung umfasst vielfältige verfahrenstechnische Einsatzmöglichkeiten für den gezielten Pulverauftrag und adressiert so z.B. Anwender und Hersteller von generativen Fertigungsanlagen, aber auch die Pharma-, Lebensmittel- und Chemieindustrie.

Die Prototypen der Erfindungen können Sie auf der Hannover Messe in Halle 2 auf Stand D 30 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) sehen. Die Lizenz- und Patentmanager der Bayerischen Patentallianz GmbH stehen Ihnen dort für Fragen zur Verfügung.