(lifepr) Erfurt, 08.02.2011 – Der Freistaat Thüringen schließt mit der Jüdischen Landesgemeinde und der Landeshauptstadt Erfurt einen Kooperationsvertrag. Ziel ist es, den Erhalt, die Erschließung und die Erforschung sämtlicher Zeugnisse jüdischen Lebens in Erfurt vom Mittelalter bis zur Gegenwart auch in Zukunft zu sichern. Insbesondere sollen die Einrichtungen Alte Synagoge Erfurt, Begegnungsstätte Kleine Synagoge, Mittelaltermikwe sowie Alter Jüdischer Friedhof und Neuer Jüdischer Friedhof für folgende Generationen erhalten werden. Außerdem soll der Erfurter Schatz – Silbermünzen, Silberbarren und Goldschmiedearbeiten aus dem 14. Jahrhundert, die 1998 bei Grabungsarbeiten entdeckt wurden – angemessen präsentiert werden. Das Land stellt in diesem Jahr für die Alte Synagoge und der Mittelaltermikwe 147.000 Euro für den laufenden Betrieb und für erforderliche Investitionen zur Verfügung.
Minister Matschie erklärt dazu: „Mit der Kooperationsvereinbarung erhalten wir die Zeugnisse jüdischen Lebens in Erfurt. Die Aufarbeitung, Nutzung und Weiterentwicklung ist ein deutliches Bekenntnis zur jüdischen Kultur.“
Zugleich gratuliert Matschie dem Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Wolfgang Nossen, zum 80. Geburtstag: „Wolfgang Nossen hat für das jüdische Leben in Thüringen Großes geleistet. Unter seiner Leitung ist die Landesgemeinde stetig gewachsen. Dank seines Engagements hat sie seit Ende letzten Jahres auch einen Rabbiner.“
Hinweis: Die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung findet am Mittwoch, dem 9. Februar 2011, 11 Uhr, im Rahmen der Geburtstagsfeier von Wolfgang Nossen im Kulturzentrum der Jüdischen Landesgemeinde, Juri-Gagarin-Ring 21, statt. An der Unterzeichnung werden Minister Christoph Matschie, der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Wolfgang Nossen, und Oberbürgermeister Andreas Bausewein teilnehmen.