Luxusurlaub auf Kosten der Regenwälder

Bonn (pressrelations) –

Luxusurlaub auf Kosten der Regenwälder

NABU kritisiert Einsatz von Tropenholz auf Internationaler Bootsmesse

Berlin/Düsseldorf – Zum Ende der internationalen Bootsmesse 2010 in Düsseldorf zieht der NABU eine traurige Bilanz: „Die meisten Aussteller von Luxusyachten verbauen in ihren Booten tropische Hölzer, ohne auf gängige Nachhaltigkeitsstandards zu achten“, so das Fazit des NABU-Bundesgeschäftsführers Leif Miller nach einem Rechercherundgang.

Sie seien daher mitverantwortlich für die radikalen Kahlschläge der Regenwälder in vielen tropischen Ländern und somit auch für den immer weiter fortschreitenden Klimawandel. „Es kann nicht sein, dass gut betuchte Bürger glamourös durch die Karibik schippern, während Menschenrechts¬verletzungen und Regenwaldzerstörung durch illegalen Holzeinschlag weiter voranschreiten“, sagte Miller.

Es sei erschreckend, mit welcher Ignoranz manche Austeller auf Fragen bezüglich der legalen Herkunft des von ihnen verwendeten Holzes reagierten. „Kaum einer konnte sicher beweisen, dass dieses nicht aus illegalem Holzeinschlag und Regenwaldzerstörung stammt. Gängige Zertifizierungsinstrumente für nachhaltige Forstwirtschaft wie das weltweit agierende FSC-Siegel waren den meisten völlig unbekannt“, berichtete NABU-Waldexperte Johannes Enssle. Nur ein einziger Aussteller, der norwegische Bootshersteller ´Windy`, sei durch die Verwendung von FSC-zertifizierten Holz positiv aufgefallen.

Für tropische Hölzer ist das FSC-Siegel derzeit das einzige Siegel, das verlässlich die legale und nachhaltige Gewinnung des Holzes gewährleisten kann. Der NABU sieht Bootshersteller daher in der Pflicht, die legale Herkunft des verbauten Tropenholzes lückenlos nachzuweisen und fordert Yachtkäufer auf, auf das FSC-Siegel zu achten.

Für Rückfragen:
Johannes Enssle, mobil 0172-283-2663.

Ergebnisse des NABU-Rundgangs auf der „boot 2010“ 23. bis 31. Januar 2010 in Düsseldorf

Liste der Bootsbauer auf der Internationalen Bootsmesse 2010, die tropische Hölzer verbauen:
(ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

Marken die FSC-Teakholz verwenden:

Windy (NO) (auf Booten über 47 Fuß; Holz nachvollziehbar aus Teakplantagen außerhalb von Burma) SeaRay (PL, US) Nimbus (SE) Storebro (SE) Yamarin (FI)

Marken die nicht zertifiziertes Teakholz (mit teilweise fraglicher
Herkunft) verwenden:

Galeon (PL)
Viper (DE)
Meridian (US)
Doral (CA)
Crownline (US)
Windy (NO) (auf Booten unter 47 Fuß)
Paragon (FI)
Aquador (FI)
Bella (FI)
Flipper (FI)
Sunseeker (UK)
SeaLine (UK)
Princess (UK)
FairLine (UK)
GrandBanks (SI)

Marken die andere Hölzer als Teak verwenden:

Jeanneau (FR) Iroko*
Bavaria (DE) Iroko*
Beneteau (FR) Iroko*
Marino (FI) finnische Birke

* Als Iroko werden zwei afrikanischen Baumarten aus der Gattung Milicia bezeichnet. Beide Baumarten stehen auf der Roten Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten der IUCN (International Union fort he Conservation of Nature): Die Art Milicia excelsa steht auf der Vorwarnliste und die Art Milicia regia gilt als gefährdet.

NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1500,
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de
Redaktion: Kathrin Klinkusch, Britta Hennigs, Annika Natuspmcounter Luxusurlaub auf Kosten der Regenwälder