Materialeffizienz-Preis für energiesparenden Zement
Die Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben einen neuen Zement entwickelt, der umweltschonend und energiesparend hergestellt werden kann. Nun können sie sich über den Deutschen Materialeffizienz-Preis des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) freuen. Der Preis wurde ihnen für ihre anwendungsorientierte Forschung zur Verbesserung der Materialeffizienz verliehen. Das neue Herstellungsverfahren begnügt sich aus heutiger Sicht mit halb so viel Energie und emittiert im Vergleich zu bisherigen Verfahren auch nur halb so viel Kohlendioxid.
Das neue Verfahren spart zudem Rohstoffe ein. „Bei der Herstellung benötigen wir nur etwa ein Drittel der Kalkmenge und wir können auf den Zumahlstoff Gips vollständig verzichten“, beschreibt Wissenschaftler Dr. Peter Stemmermann einen der Vorteile des ressourcensparenden Zements.
Bisher haben die KIT-Wissenschaftler den neuen Zement im Labormaßstab produziert. Nach mehr als einem Jahr mit intensiven Tests errichtet die Celitement GmbH derzeit auf dem Campus Nord des KIT eine Pilotanlage mit einem Investitionsvolumen von fünf Millionen Euro. Ab Frühjahr 2011 wird die Pilotanlage täglich 100 Kilogramm liefern. Die Firma ist eine Ausgründung der vier Erfinder, des KIT und des Industriepartners SCHWENK Zement KG.
Staatssekretär Jochen Homann verlieh die Auszeichnung am 17. November in Berlin im Rahmen der Konferenz „Mit Ressourceneffizienz auf der Siegerstraße – Praxis und Forschung zeigen den Weg“.
Deutscher Materialeffizienz-Preis
Mit der jährlichen Vergabe des Deutschen Materialeffizienz-Preises wirbt das Bundeswirtschaftsministerium für die ökonomisch und ökologisch positiven Wirkungen von Materialeffizienz. Fünf fachlich überzeugende Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen werden mit jeweils 10.000 Euro prämiert.
Deutsche Materialeffizienzagentur ? demea
Fachinformationen zum Thema bietet die Deutsche Materialeffizienzagentur demea im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums. Darüber hinaus berät sie kleine und mittlere Unternehmen zu den Förderprogrammen VerMat (Programm für die Beratung von kleinen und mittleren zur rentablen Verbesserung der Materialeffizienz) und NeMat (Programm für die Förderung von Netzwerken zur rentablen Verbesserung der Materialeffizienz primär in kleinen und mittleren Unternehmen).