Milch fair und regional erzeugen
„Die künftige Ausrichtung in der Milcherzeugung muss regional statt global sein“, fordert Alexander Süßmair, Sprecher der Fraktion DIE LINKE für den ländlichen Raum, mit Blick auf die Protestaktion des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter gegen niedrige Milchpreise und den heutigen Tag der Milch. Süßmair weiter:
„Steigende Kosten der Milcherzeugung bei fallenden beziehungsweise stagnierenden Preisen für die Milchbetriebe verdüstern wieder einmal die Aussichten für die Milchbauern in Deutschland. Die Strategie der Milchindustrie, im Dumpingwettbewerb den Weltmarkt weiter zu erobern, kann nicht gutgehen. Immer größer und mächtiger werden die Molkereien und die Handelsstrukturen, immer kleiner der Einfluss der Betriebe, die noch Milch erzeugen. Je weiter diese Schere auseinandergeht, desto ungünstiger werden die Aussichten für die einzelnen Milchbetriebe.
Durch Konzentration intensiver Milchviehhaltung an Gunststandorten kommt die Milcherzeugung in anderen Regionen zum Erliegen. Damit gehen eine wirtschaftliche Grünlandnutzung und die damit verbundene attraktive Kulturlandschaft mit ihrer noch vorhandenen Artenvielfalt verloren. Stattdessen wird Grünland für den Maisanbau umgebrochen und Biogas statt Milch produziert.
Die durchgesetzte Quotenerhöhung hat die Erzeugerpreise unter Druck gesetzt. Eine Stärkung der Erzeugerseite bei den Milchpreisverhandlungen hat nicht stattgefunden. Im Gegenteil: Mit beabsichtigten gesetzlichen Regelungen zur Organisation des Milchmarktes droht den Milchbetrieben eine weitere Verschlechterung ihrer Marktposition. So soll zum Beispiel verhindert werden, dass Betriebe ihre Milch an verschiedene Molkereien verkaufen können. Gleichzeitig wird der Zusammenschluss von Betrieben zum gemeinsamen Verkauf der Milch an die Molkereien ausgebremst statt gefördert.
DIE LINKE sieht in der Stärkung der Regionalität die Chance für einen Milchmarkt, der eine tiergerechte Haltung der Milchkühe, eine hohe Qualität der Milchprodukte und faire Erzeugerpreise ermöglicht. ‚Regional statt global‘ muss deshalb die Devise heißen.“
F.d.R. Susanne Müller
Pressesprecher
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