Mitteilung der Deutschen Börse zur vorgeschlagenen MiFID-Änderung

Frankfurt am Main (pressrelations) –

Mitteilung der Deutschen Börse zur vorgeschlagenen MiFID-Änderung

Die Deutsche Börse AG hat zu den von der Generaldirektion Binnenmarkt und Dienstleistungen der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Änderungen der Finanzmarktrichtlinie MiFID (Markets in Financial Instruments Directive) folgende Stellungnahme abgegeben:

Wir unterstützen die Ziele der MiFID und begrüßen daher den heute veröffentlichten Änderungsvorschlag. Die darin vorgesehene Überarbeitung der Richtlinie führt in unseren Augen zu sicheren, solideren und transparenteren Finanzmärkten in Europa und trägt somit zu den Zielen des G20-Gipfels vom September 2009 bei. Vor allem unterstützen wir den Vorschlag der Kommission, den Derivatehandel nur noch über organisierte Handelsplätze zu erlauben und die Handelstransparenz bei einer breiten Palette von Finanzinstrumenten, unter anderem bei Derivaten, zu verbessern. Damit wird der europäische Regulierungsrahmen an die entsprechenden US-Vorschriften des Dodd-Frank Act angepasst. Wir unterstützen außerdem das Ziel, den Aufbau, die Transparenz und die Zulassung von organisierten Handelsplätzen (Organized Trading Facilities, OTF) zu regeln, damit es keine Schlupflöcher gibt und das gewünschte Ergebnis eines besser organisierten Handels von außerbörslichen Derivaten erreicht wird.

„Was die Derivatemärkte betrifft, begrüßen wir den Vorschlag der Europäischen Kommission, die Vor- und Nachhandelstransparenz für Derivate zu erhöhen, und den Derivatehandel verstärkt über organisierte Plattformen wie regulierte Märkte, multilaterale Handelssysteme (MTFs) und OTFs zu überführen und damit den Wettbewerb zu stärken. Je organisierter der Handel, desto wahrscheinlicher ist es, dass diese Produkte über eine zentrale Clearing- und Handelsinfrastruktur abgewickelt werden können und desto geringer sind die systemischen Risiken. Ziel sollte es unserer Meinung nach sein, dass letztlich alle Handelsplätze den MiFID-Regeln entsprechen müssen“, sagte Andreas Preuss, stellvertretender CEO der Deutschen Börse und CEO von Eurex.

Die Deutsche Börse machte außerdem deutlich, dass der heute veröffentlichte Änderungsvorschlag erst der Anfang ist. In den kommenden zwei Jahren wird die MiFID im Rahmen des regulären Gesetzgebungsprozesses einer umfassenden Überarbeitung unterzogen, das heißt, der Vorschlag wird vom Europäischen Parlament und vom Europäischen Rat geprüft und überarbeitet. Der genaue Zeitplan für die Arbeitsschritte im Parlament und im Rat wird nicht vor November 2011 feststehen. Die endgültige Verabschiedung der überarbeiteten Fassung der MiFID dürfte Ende 2012 oder 2013 erfolgen.

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