Müdigkeit hinter dem Steuer ist ähnlich gefährlich wie Alkohol

Vor Fahrtantritt ist ausreichend Schlaf das A und O

 

Berlin, 20. Februar 2017 – Die Karnevalszeit beginnt: Manch einer feiert von der

Altweiberfastnacht bis Aschermittwoch durch – oft begleitet von alkoholischen Getränken.

Das Auto muss dann stehen bleiben. Doch selbst wer nüchtern bleibt, kann

sich und andere im Straßenverkehr gefährden. Denn .bermüdung hat eine ähnliche

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit wie Alkohol. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat

(DVR) warnt deshalb mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale

Infrastruktur (BMVI) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung

(DGUV) im Rahmen seiner Kampagne „Vorsicht Sekundenschlaf! Die Aktion gegen

Müdigkeit am Steuer.“ gerade an den närrischen Tagen vor den Gefahren von

Schlafmangel im Straßenverkehr.

 

„Wer 17 Stunden lang wach ist, hat ein verzögertes Reaktionsvermögen vergleichbar

mit einem Blutalkoholspiegel von rund 0,5 Promille. 22 Stunden ohne Schlaf beeinflussen

die Fahrtauglichkeit sogar wie 1,0 Promille Blutalkohol“, erklärt Dr. Hans-

Günther Weeß, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung

und Schlafmedizin. Müdigkeit wirkt also ähnlich wie Alkohol. Die Konzentration wird

beeinträchtigt, das Gefahrenbewusstsein und das Reaktionsvermögen lassen deutlich

nach. „Jede Stunde ohne Schlaf erhöht das Risiko für einen Verkehrsunfall,“ ergänzt

Weeß. Im Vergleich zu einer Schlafdauer von sieben Stunden oder mehr ist

nach nur vier bis fünf Stunden Schlaf die Wahrscheinlichkeit 4,3-mal höher, nach

weniger als vier Stunden Schlaf ist das Risiko sogar 11,5-mal höher.

 

Müdigkeit am Steuer ist weitverbreitet und wird dennoch unterschätzt. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes TNS Emnid im Auftrag des

DVR ist jeder Vierte schon einmal beim Autofahren eingenickt. Oft werden erste Anzeichen

wie vermehrtes Gähnen, brennende Augen oder der Tunnelblick nicht ernst

genommen. So geben 17 Prozent der Befragten an, trotz Müdigkeit weiterzufahren.

„Wer erste Anzeichen von Müdigkeit verspürt, sollte auf einen Parkplatz fahren, eine

Pause einlegen und entweder einen Kurzschlaf von zehn bis 20 Minuten machen

oder sich an der frischen Luft bewegen“, so DVR-Präsident Dr. Walter Eichendorf.

Nach einer durchwachten Karnevalsnacht ist auch im nüchternen Zustand ein Taxi

sicher die beste Wahl.

 

Weitere Informationen zu „Vorsicht Sekundenschlaf! Die Aktion gegen Müdigkeit

am Steuer. “ unter http://www.dvr.de/vorsicht-sekundenschlaf

 

Über die Umfrage: Befragt wurden im Oktober 2016 insgesamt über 1.000 Autofahrerinnen

und Autofahrer über 18 Jahre, repräsentativ nach Alter, Geschlecht, Region

und Bildungsabschluss verteilt.

 

Hintergrund zur Kampagne: Müdigkeit am Steuer ist ein unterschätztes Unfallrisiko

im Straßenverkehr. In der Unfallstatistik wird .bermüdung für nur 0,5 Prozent aller

schweren Unfälle als Ursache deklariert. Die Dunkelziffer liegt laut Experten jedoch

weitaus höher. Jeder Autofahrer und jede Autofahrerin sind somit potenziell der Gefahr

des Sekundenschlafs ausgesetzt. Der DVR hat deshalb gemeinsam mit dem

Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Deutschen

Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) im Dezember 2016 eine Aufklärungskampagne

mit dem Titel „Vorsicht Sekundenschlaf! Die Aktion gegen Müdigkeit am Steuer.“

gestartet. Ziel der Kampagne ist es, alle Autofahrerinnen und Autofahrer für die

Gefahren von Müdigkeit am Steuer zu sensibilisieren und präventive sowie akute

Maßnahmen dagegen aufzuzeigen.

 

Kontakt

Kampagnenbüro „Vorsicht Sekundenschlaf!“

Telefon: +49 (0) 30 700186-980

Fax: +49 (0) 30 700186-193

E-Mail: sekundenschlaf-group@s-f.com