(pressebox) Stuttgart, 13.05.2011 – Nach fast fünf Jahren sind der Neubau und mehrmonatige Testbetrieb des EnBW-Trinkwasserhochbehälters „Mühlbachhof“ beim Tennisclub TC Weissenhof auf dem Killesberg jetzt abgeschlossen. Durch die Erweiterung von zwei auf drei Kammern fasst der Behälter zukünftig 22.000 Kubikmeter Wasser und versorgt rund 160.000 Stuttgarterinnen und Stuttgarter im Bereich der Innenstadt sowie in den Stadtteilen Killesberg, Feuerbach, Stuttgart-Nord und Bad Cannstatt mit Trinkwasser. Der Hochbehälter ist einer von acht so genannten Schwerpunktspeichern und nach dem Hochbehälter Hasenberg der zweitgrößte Behälter Stuttgarts. Damit ist er von zentraler Bedeutung für die Wasserversorgung der Stadt. Bei Bedarf kann der Hochbehälter Mühlbachhof sogar einen Großteil des gesamten Stadtgebietes mit Trinkwasser versorgen. Die EnBW Regional AG investierte neun Millionen Euro in den Bau des Behälters. „Mit der Modernisierung erhöhen wir nicht nur die Wirtschaftlichkeit der Anlage, sondern sichern auch die hohe Trinkwasserqualität und eine zuverlässige Wasserversorgung der Landeshauptstadt für Jahrzehnte“, sagt Steffen Ringwald, Leiter des EnBW-Regionalzentrums Stuttgart. „Der Hochbehälter Mühlbachhof ist Teil unserer langfristig angelegten Investitionsstrategie für die Stuttgarter Trinkwasserversorgung. Seit der Übernahme durch die EnBW Regional AG im Jahr 2003 haben wir bis heute in die Stuttgarter Wasserversorgung über 50 Millionen Euro investiert.“ Am 15. Mai ist die Bevölkerung zwischen 11 und 18 Uhr eingeladen, im Rahmen eines bunten Familienfestes mit Informationen, Spiel und Spaß die Einweihung des Behälters zu feiern. Führungen bieten einen Blick in das Innere des Behälters.
Moderner, größer, dichter
1914 wurde der Hochbehälter Mühlbachhof mit einer Speicherkammer erstmals für die Stuttgarter Trinkwasserversorgung in Betrieb genommen. Er hatte nach dem Bau einer zweiten Kammer im Jahr 1926 ein Fassungsvermögen von 18.000 Kubikmetern. Betontechnologische Untersuchungen ergaben, dass der Behälter nach rund 90 Jahren seine maximale Betriebsdauer erreicht hatte und ein Neubau notwendig wurde. Im Jahr 2006 startete die EnBW mit der Erneuerung des Behälters. Neben der zusätzlichen Kammer, die eine bessere Bewirtschaftung und den flexibleren Einsatz des Behälters ermöglicht, wurde auch der Rohrkeller komplett erneuert und modernste Prozessleittechnik installiert.
Um die Wasserversorgung auch während der Bauzeit sicherzustellen und die Beeinträchtigungen für Anrainer so gering wie möglich zu halten, modernisierte die EnBW in mehreren Abschnitten. Mit dem so genannten „Zemdrain“- Schalungsverfahren kam eine moderne und effiziente Bautechnik zum Einsatz. Dabei wird der Behälter schon während des Betonierens so dicht hergestellt, dass ein anschließendes Beschichten nicht mehr nötig ist und der Behälter dennoch extrem wasserundurchlässig ist. Die hohe Dichte des Betons sorgt so auch für eine längere Lebensdauer des Trinkwasserbehälters. 1.400 Tonnen Stahl und 10.000 Kubikmeter Beton sind größtenteils unterirdisch verbaut. Durch das höhere Speichervolumen ist der neue Behälter circa 2,5 Meter höher als vorher.
Eine besondere Herausforderung war die Tatsache, dass sich seit Jahrzehnten auf dem Behälter sechs Tennisplätze des Tennisclubs Weissenhof (TCW) befanden. Um den Trainings- und Spielbetrieb trotz Bauarbeiten zu gewährleisten, entstanden durch konstruktive Zusammenarbeit der Stadt, des Tennisclubs und der EnBW auf der anderen Seite des Clubgeländes, im Bereich der ehemaligen Messeparkplätze, neue Flächen für den Tennisclub. „Wir danken dem TC Weissenhof sehr für die Offenheit und Kooperationsbereitschaft“, so Ringwald. „Auch dank der Unterstützung der weiteren Nachbarn wie der Mühlbachhof-Schule und dem Verein Aktion Vorschulerziehung Stuttgart/ Kinderladen können wir daher heute sagen: Spiel, Satz und Sieg für ein wichtiges EnBW-Infrastrukturprojekt in der Stuttgarter Wasserversorgung.“