PILTZ / SCHULZ: Mehr Transparenz und Aufklärung bei Datenskandalen (04.05.2011)
BERLIN. Zu den aktuellen Datenskandalen u.a. bei Sony und Apple erklärt die stellvertretende Vorsitzende und innenpolitische Sprecherin Gisela PILTZ sowie der IT-Sicherheits- und Internetexperte der FDP-Bundestagsfraktion Jimmy SCHULZ:
Die neu bekannt gewordene erneute Datenpanne bei Sony ist sehr besorgniserregend. Zusätzlich zu den 77 Millionen Datensätze kommen zig Millionen gestohlene User Daten aus dem Jahr 2007 hinzu. Falls hier auch Konto- und Kreditkarteninformationen darunter sein sollten, wäre dies ein schwerwiegendes Problem. Weitreichende Folgeschäden sind nicht auszuschließen. Sony muss die Lage seinen Kunden gegenüber schnellstmöglich aufklären.
Probleme gibt es auch bei Apple: Wie jetzt bekannt geworden ist, werden nicht nur Geodaten, sondern auch Verkehrsdaten nicht nur gespeichert, sondern auch an Apple übertragen. Das wirft viele Fragen auf, die Apple beantworten muss: Welche Daten werden wie gespeichert; welche Daten werden zu Apple oder zu Anderen übertragen; wo werden sie dann gespeichert; für welche Zwecke werden diese Daten benutzt? Die FDP-Bundestagsfraktion erwarte eine schnellstmögliche, offene, transparente Erklärung.
Große Unternehmen wie Sony und Apple stehen in der Verantwortung, persönliche Daten besser zu sichern. Hundertprozentige Sicherheit wird es aber im Netz nie geben. Deshalb ist das Prinzip der Datensparsamkeit so wichtig. Daten sollten nur minimal und zweckgerichtet gespeichert werden. Zu überprüfen ist, welche Daten für die Geschäftsabwicklung wirklich erforderlich sind und nur diese sollten gespeichert werden. Es kann nicht angehen, dass in manchen Online-Shops Telefonnummern oder andere Daten abgefragt werden, die nicht für einen Kaufvorgang erforderlich sind ? das passiert auch nicht in einem „normalen“ Laden.
Die Stiftung Datenschutz, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, wird zu einem besseren Datenschutz beitragen. Die Stiftung Datenschutz wird als neutrale Institution Unternehmen und staatliche Stellen bewerten und zertifizieren. Es wird dann transparent, wo persönliche Daten sicher sind. Der aufgeklärte Kunde kann dann selbst entscheiden.
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