Polizisten mit Migrationshintergrund gesucht

(pressebox) Bonn, 02.02.2011 – In Deutschland leben rund 16 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Das entspricht knapp 20 Prozent der Bevölkerung. In der deutschen Polizei spiegelt sich dieses Verhältnis allerdings nicht wider, in Niedersachsen etwa haben nur circa 400 von 20.000 Polizeibeamten einen Migrationshintergrund. Dieses Missverhältnis wollen die Bundesländer nun auflösen und entwickeln verschiedene Strategien, um den Anteil an Migranten im Polizeidienst zu erhöhen.

Die niedersächsische Polizei etwa will das Potential vieler Menschen mit unterschiedlichem kulturellem und ethnischem Hintergrund nutzen, um stärker als bislang für die Bürger da zu sein. Die Quote der Beschäftigten mit Migrationshintergrund soll in den nächsten Jahren auf etwa 20 Prozent steigen. Hessen startete im Jahr 2009 nach fruchtlosen anderweitigen Bemühungen eine Kampagne in der türkischsprachigen Zeitung Hürriyet. Auch Hamburg will mit der Kampagne „Wir sind Hamburg – bist Du dabei?“ mehr Bewerber nichtdeutscher Herkunft erreichen. Berlin streicht gar das Deutschdiktat bei der Eignungsprüfung und setzt voll auf Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenz.

Die Vorteile von Polizisten mit Migrationshintergrund liegen auf der Hand. Die Beamten dienen nicht nur als Beispiel einer gelungenen Integration und als Vorbild für andere Migranten, sie erleichtern ihren deutschen Kollegen auch den Umgang und die Arbeit mit fremdsprachigen Bürgern.

Auf dem 14. Europäischen Polizeikongress, der am 15. und 16. Februar 2011 im Berliner Congress Center (bcc) stattfindet, wird eine Diskussionsrunde der Landesinnenminister und -senatoren das Thema Migration und Integration erörtern. Die Diskutanten Ralf Jäger, NRW-Minister für Inneres und Kommunales, Dr. Ehrhart Körting, Berliner Senator für Inneres und Sport, Boris Rhein, hessischer Staatsminister für Inneres und Sport und Dr. Dietmar Woidke, brandenburgischer Minister des Innern, erörtern die Fragen welchen Beitrag zur Integration die Polizei im Umgang mit Migranten und als Organisation leisten kann.

Der Europäische Polizeikongress Die Kongressreihe „Europäischer Polizeikongress“ ist eine international ausgerichtete Fachkonferenz, die sich als Informationsplattform für Polizeien, Sicherheits- und zivile Behörden versteht. Sie ist die größte internationale Fachkonferenz für Innere Sicherheit in der Europäischen Union. Jedes Jahr ist die Konferenz über zwei Tage ein Treffpunkt für rund 1.400 Teilnehmer aus 60 Nationen. Aus europäischen Ländern und Gaststaaten nehmen Vertreter der Kriminal- und Schutzpolizeien, der Grenzpolizeien, der Sicherheits- und Nachrichtendienste sowie der Regierungen und Parlamente teil und pflegen hier den gegenseitigen Informationsaustausch.

Der Europäische Polizeikongress wird durch die Zeitung Behörden Spiegel, die größte deutsche Zeitung für den Öffentlichen Dienst, mit Unterstützung durch Partnerorganisationen realisiert. Weitere Informationen unter www.european-police.eu Kontakt: