Raus aus der Niedlichkeitsfalle

Berlin (pressrelations) –

Raus aus der Niedlichkeitsfalle

Berlin, 18.02.11: Beim Fahrrad denken viele Menschen hierzulande noch immer lediglich an ein Freizeitvehikel mit Niedlichkeitsfaktor oder ein Verkehrsmittel für mittellose Studierende. Auch politisch wird wenig für den Radverkehr getan. Dabei prophezeien Zukunftsforscher weltweit dem Rad angesichts von Klimawandel und schrumpfender Erdölreserven einen Boom. Wie der Radverkehr auch hierzulande aus seiner Nische herauskommt, welche positiven Beispiele es rund um die Fahrradförderung bereits gibt und wo sich beim Rad Funktionalität und Design treffen können, zeigt der ökologische Verkehrsclub VCD in der aktuellen Ausgabe seiner Mitgliederzeitschrift fairkehr.

Gut zehn Prozent aller Wege werden bundesweit mit dem Fahrrad zurückgelegt. Das Budget, das im Bundesverkehrsministerium für den Nationalen Radverkehrsplan auf Bundesebene vorgesehen ist, liegt hingegen mit 110 Millionen Euro bei nur etwa vier Promille des Gesamtetats. Dabei schützt Radeln Klima und Umwelt, fördert die Gesundheit, spart bares Geld und macht die Stadt sozialer. Doch Mangel an politischer Phantasie und politischem Willen führt dazu, dass die Fahrradförderung mit einem Budget von ein bis zwei Euro je Einwohner auskommen muss. Um tatsächlich etwas verändern zu können, wären mindestens 20 Euro pro Kopf nötig – und auch das ist immer noch nur ein Zehntel dessen, was Kommunen für den Autoverkehr ausgeben.

Trotz aller Schwierigkeiten setzen sich jedoch engagierte Menschen in Verbänden wie dem VCD, in Kommunen, aber auch in Landes- und Bundesministerien dafür ein, das Fahrrad aus seinem unverdienten Schattendasein zu holen und den Radverkehrsanteil deutlich zu erhöhen. So trägt der VCD mit seiner erfolgreichen bundesweiten Fahrradjugendkampagne »FahrRad! Fürs Klima auf Tour« sowie dem Gemeinschaftsprojekt »RADschlag« dazu bei, Kinder und Jugendliche schon früh für das Rad zu begeistern. In Ballungszentren wie Hamburg, Berlin oder dem Ruhrgebiet bringen öffentliche Fahrradverleihsysteme Menschen aufs Rad. Die intelligente Verknüpfung von Fahrrad, Carsharing sowie Bus und Bahn steht beispielsweise beim Bremer »mobil.punkt«-Konzept im Mittelpunkt.

In Frankfurt am Main etwa sorgt ein Radfahrbüro dafür, dass Ämter und Behörden fahrradfreundlicher denken und planen. *Zum Teil kommen sie schon von selbst auf uns zu und fragen: Wie machen wir das am besten?“ erklärt Eike Schulz vom Radfahrbüro in der fairkehr. Radler können zudem über eine Online-Plattform sogenannte Bremsklötze wie marode Wege, nicht abgesenkte Bordsteine oder absurde Wegführungen melden. Durch diese und weitere fahrradfreundliche Maßnahmen wurde das 2003 gesetzte Ziel des Stadtparlaments, den Anteil des Radverkehrs von damals sechs auf 15 Prozent im Jahr 2012 anzuheben, schon heute fast erreicht.

Weil Radfahren im Alltag wesentlich mehr Spaß macht, wenn das Fahrrad den eigenen Wünschen und Bedürfnissen entspricht, gibt die fairkehr zudem Tipps und Hinweise zu Fahrradtypen, Ausstattung sowie nützlichem und gleichzeitig elegantem Zubehör – von der wartungsar-men Hydraulikbremse bis zur Fahrradklingel in ausgefallenem Design.

Alle Artikel zum Titelthema »Fahrrad« und weiter interessante Beiträge – z.B. über das vom VCD als Alternative zu »Stuttgart 21« entwickelte Modell »Kopfbahnhof 21« – lesen Sie in der Ausgabe 01/2011 der VCD-Mitgliederzeitschrift fairkehr, dem Magazin für Umwelt, Verkehr und Reisen. Interessierten senden wir ein Rezensionsexemplar gerne kostenfrei zu. Weitere Informationen auch unter www.fairkehr-magazin.de.

Bei Rückfragen:
Anna Fehmel, VCD-Pressesprecherin * Fon 030/280351-12 * Fax -10 * presse@vcd.org* www.vcd.org