SCHUSTER: Welttag gegen Folter: Folter verhindern – Folteropfer besser rehabilitieren
BERLIN. Anlässlich des Internationalen Tags der Vereinten Nationen zur Unterstützung der Opfer von Folter am 26. Juni erklärt die Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der FDP-Bundestagsfraktion Marina SCHUSTER:
Mehr als fünf Jahrhunderte nach dem Mittelalter ist die Folter noch immer in vielen Staaten gängige Praxis. Trotz zahlreicher Menschenrechtsabkommen wird in vielen Ländern von Polizei, Militär, Geheimdiensten und anderen staatlichen Akteuren, aber auch von bewaffneten Rebellen oder Milizen, systematisch nicht nur körperlich, sondern zunehmend auch psychologisch gefoltert. Das Ziel der Folter ist nicht nur das Erzwingen von Geständnissen und Aussagen, sondern auch das Zerstören der Persönlichkeit. Die Folterer wissen, dass Menschen mit zerrütteter Persönlichkeit jegliche Fähigkeit zum Widerstand verlieren.
„Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden.“ So hat es uns Artikel 5 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 ins Stammbuch geschrieben. Das Verbot der Folter gilt ausnahmslos und unmissverständlich. Darüber hinaus sind Menschen, die Folteropfer wurden, besser zu versorgen und zu rehabilitieren. Ziel muss es sein, den Betroffenen zu ermöglichen mit dem Trauma umzugehen, wieder Beziehungen aufzubauen und wieder in der Gesellschaft leben zu können.