Stärkung der Windkraft – Kommunen profitieren vom Repowering / Ministerin Thoben: „Windkraft ist ein Klimaschutz- und Wirtschaftsfaktor in Nordrhein-Westfalen“
Das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes NRW informiert:
Düsseldorf. Um Rückenwind für Kommunen ging es heute (17. März 2010) auf der Tagung „Stärkung der Windkraft in der EnergieRegion.NRW ? Repowering“ im Düsseldorfer Malkasten. Über 90 Vertreter aus nordrhein-westfälischen Kreisen, Städten und Gemeinden informierten sich auf der von der EnergieAgentur.NRW organisierten Veranstaltung über technische, rechtliche und ökonomische Rahmenbedingungen der Modernisierung von Windkraftanlagen. „Repowering bietet Kommunen wertvolle Vorteile. Die erneuerten Anlagen lassen sich wirtschaftlicher betreiben, weil sie leistungsstärker sind. Für die Kommunen bedeutet das, dass sie höhere Einnahmen bei lokaler Wertschöpfung erzielen können. In Verbindung mit dem Repowering können sie die Windenergienutzung planerisch neu strukturieren und durch die aktive Einbeziehung der Bevölkerung deren Akzeptanz stärken. Gleichzeitig lässt sich die Immissionssituation für die Anwohner günstiger gestalten und das Landschaftsbild entlasten“, warb Christa Thoben, Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, vor den Kommunalvertretern.
Die Ministerin erklärte, es sei in Nordrhein-Westfalen an der Zeit, bestehende Anlagen auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Thoben: „Auch wenn unser Bundesland aufgrund der Topographie und der Binnenlage die unerschöpfliche Energiequelle Wind im Vergleich zu den Küstenländern weniger stark nutzen kann, liegt die Windkraft bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zwischen Rhein und Weser an erster Stelle.“ Die insgesamt 2.770 Windkraft-Anlagen in Nordrhein-Westfalen mit einer installierten Gesamtleistung von 2.800 Megawatt produzierten rund die Hälfte des regenerativ erzeugten Stroms im Land. Insgesamt schätzt das Deutsche Windenergie Institut (DEWI) für 2008 der Anteil der Stromproduktion aus Windenergie am Nettostromverbrauch in Nordrhein-Westfalen auf knapp 3,6 Prozent.
In Nordrhein-Westfalen ist die Windkraft Wirtschaftsfaktor: Jedes zweite weltweit in einer Windkraftanlage eingesetzte Getriebe kommt diesem Bundesland. Nach einer aktuellen Veröffentlichung des Bundesverbandes WindEnergie verdienen allein mit dem Bau von Windkrafttechnik heute rund 10.000 Menschen an Rhein- und Ruhr ihr Geld, bundesweit arbeiten rund 90.000 Menschen in der Windenergiebranche. Nach Schätzungen des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) erhöhte sich der Umsatz der Kern-Unternehmen des Windenergiesektors in Nordrhein-Westfalen von 1,5 Mrd. Euro im Jahr 2007 um fast ein Drittel auf knapp 2 Mrd. in 2008. Darüber hinaus hat sich die Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien nach einer aktuellen Untersuchung von Prognos im Auftrag des Klimarates NRW seit 2002 verdreifacht und weist damit ein stärkeres Wachstum als im Bundesdurchschnitt auf.
Daraus leitet die Ministerin für Nordrhein-Westfalen noch Potentiale bei der Nutzung der Windenergie ab. „Es ist nur folgerichtig, dass sich die Windindustrie zu einer industriepolitisch bedeutsamen Branche in Nordrhein-Westfalen entwickelt hat“, erklärte die Ministerin.
Um die volkswirtschaftlich relevanten Potentiale der Windenergie erschließen zu können, dürften die Kommunen allerdings ihre Unterstützung nicht versagen. Thoben: „Kommunen werden zu den Profiteuren zählen, müssen aber dafür vielerorts erst noch Vorleistungen erbringen. Die Höhenbegrenzen in vielen Kommunalplänen sollten daher überprüft werden.“ Dass die Kommunen beim Repowering „den Schlüssel in der Hand“ haben, wurde auch in Vorträgen seitens der Landesarbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energien in NRW, aber auch durch Johannes Franz Nolte, Stadtbaudirektor der Stadt Brilon, Wilfried Roos, Bürgermeister der Gemeinde Saerbeck und Birgit Rademacher aus dem Kreis Steinfurt deutlich.
Die Tagung wurde vom Netzwerk Windkraft im Energiewirtschaftscluster „EnergieRegion.NRW“ angeboten. Das neue Netzwerk, vorgestellt von Stephan Lintker von der EnergieAgentur.NRW, bringt die relevanten Akteure der Branche zum optimierten Informationsaustausch und zur Initiierung innovativer Projekte an einen Tisch. Die EnergieAgentur.NRW managt im Auftrag der Landesregierung das gesamte Energiewirtschaftscluster. Informationen unter: www.energieregion.nrw.de
Weitere Informationen:
Netzwerk Windkraft im EnergieWirtschaftscluster „EnergieRegion.NRW“, Stephan Lintker, 0211/ 86642-0
Rückfragen der Redaktionen:
Dr. Joachim Frielingsdorf, EnergieAgentur.NRW, 0202/ 24552-19 und 0172/ 2616577
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