Vereinte Nationen nach irischer Art
Allianz World Wide Care (AWC) mit Sitz in Dublin hat etwas von der UNO: 30 Nationen sind unter dem Dach der internationalen Krankenversicherung der Allianz Gruppe vertreten. 28 Sprachen werden gesprochen, von Chinesisch über Arabisch bis Suaheli ? und natürlich Gälisch, die offizielle Landessprache Irlands. Vier AWC-Mitarbeiter ? ein Kolumbianer, eine Chinesin, eine Deutsche und ein Ire ? berichten über ihre Erfahrungen in einem Multi-Kulti-Unternehmen.
Andres Hernandez, Gruppenleiter
Andres Hernandez ist ziemlich weit weg von seiner Heimatstadt Manizales in der Kaffeeanbauregion von Kolumbien. Im Gegensatz zu den meisten seiner Landsleute, die davon träumen, in die Vereinigten Staaten auszuwandern, hatte Hernandez bereits als kleiner Junge eher Europa im Blick. Im Jahr 2002 dann trat er seine erste große transatlantische Reise an. An der Highschool hatte er ein Jahr Deutsch, und derart gewappnet begann er in München ein Jurastudium. Als er nach vier Jahren die bayerische Hauptstadt verließ, sprach er nicht nur fließend Deutsch, sondern hatte auch einen Masters in Internationalem Recht in der Tasche. Und er hatte eine spanische Philologiestudentin kennen gelernt, die später seine Frau wurde. Zunächst zog das Paar nach Großbritannien, später führte sie die Arbeitssuche nach Irland.
„Obwohl ich Jura studiert hatte, fühlte ich mich doch immer auch zur Betriebswirtschaft hingezogen“, erklärt der Südamerikaner. Im Dezember 2006 begann er als Kundendienstmitarbeiter bei AWC. Er hatte von einem Kollegen bei IBM, seinem ersten Arbeitgeber in Dublin, von dem Unternehmen gehört. Im Oktober 2008 wurde er Leiter eines siebenköpfigen Teams, dessen Aufgabe die Betreuung von Einzelkunden und Maklern auf der ganzen Welt ist.
Er mag den internationalen Charakter seines Teams, zu dem drei Iren, ein weiterer Kolumbianer, ein Deutscher, ein Uruguayer und ein Franzose gehören, und er mag es, dass er in drei Sprachen, Englisch, Deutsch und Spanisch, arbeiten kann. „Das Unternehmen ist ständig am Wachsen“, beschreibt Hernandez sein Arbeitsumfeld. „Ziel meines Teams ist es, unseren Kunden ausgezeichneten Service zu bieten. Tägliche Anfragen müssen nicht nur prompt und gewissenhaft, sondern auch mit einem Gefühl von persönlicher Verantwortung abgewickelt werden.“
Für Hernandez ist klare Kommunikation ein wichtiger Bestandteil seiner Rolle als Gruppenleiter: „Bei meiner Arbeit mit fünf verschiedenen Nationalitäten und in drei Sprachen muss ich sicherstellen, dass Missverständnisse vermieden werden, und dass englische Muttersprachler sich nicht ausgeschlossen fühlen, wenn ich Deutsch oder Spanisch spreche.“ Auch seine Rolle als Motivator nimmt er ernst: „Ich muss meinen Leuten zeigen, dass ihre Arbeit wichtig ist, nicht nur für sie selbst oder den Kunden, sondern auch für das Unternehmen.“
Im kommenden Jahr feiert AWC das zehnjährige Jubiläum, und Hernandez fühlt sich nach fast drei Jahren Zugehörigkeit wie zu Hause: „Man ist wirklich ein Teil dieses Unternehmens.“ In der Versicherungsbranche könne es manchmal ziemlich hierarchisch zugehen, setzt er hinzu. Das sei bei AWC nicht der Fall. „Eine Kluft zwischen der Führungsebene und dem normalen Personal“, so Hernandez, „die gibt es nicht.“
Lingling Bai, Schadensachbearbeiterin
Wegen des schlechten Wetters hat Lingling Bai sich einst von Irland, wo sie einige Zeit lebte, nach Australien aufgemacht, doch dort fehlten ihr nach einiger Zeit die kulturelle Vielfalt und die warmherzigen, zwischenmenschlichen Beziehungen, an die sie sich bei ihrem ersten Aufenthalt in Irland 2001 so gewöhnt hatte. Irgendwann fiel ihr dann eine große Allianz Werbung im Hafen von Sydney ins Auge. Die Marke kannte sie schon aus China. Bai setzte sich an den Computer und checkte, ob die Allianz auch in Irland vertreten war. Wenige Wochen später, Anfang 2006, machte sie bei Allianz Worldwide Care in Dublin bereits eine Ausbildung zur Schadensachbearbeiterin mit. Heute bearbeitet die Chinesin Schadenansprüche von Kliniken aus aller Welt.
Bai ist überzeugt, dass Bildung einen immensen Einfluss auf die persönliche und berufliche Entwicklung hat. Seit ihrer Rückkehr nach Irland 2005 hat sie verschiedene Zusatzqualifikationen erworben, wobei sie von ihrem Arbeitgeber nach Kräften unterstützt wurde. Zur Zeit macht sie am Chartered Institute of Management Accounting (CIMA) eine Ausbildung zum Rechnungsprüfer. Mit einer guten Ausbildung im Rücken, so ihre Überzeugung, lassen sich auch persönliche Unsicherheiten überwinden: Als Fremder in einem fremden Land habe man vielleicht nicht immer das Selbstbewusstein, es schaffen zu können, doch eine gute Bildung könne den Ausschlag geben. „In meinem Fall ist es ganz einfach“, erklärt Bai. „Wenn ich nicht aufsteige, falle ich zurück.“
Die junge Frau hofft, dass sie in der Zukunft vielleicht Geschäftsverbindungen in China betreuen kann. AWC führt derzeit Gespräche mit Allianz China Life, um sie beim Eintritt in den chinesischen Krankenversicherungsmarkt zu unterstützen. „Es besteht ein großes Interesse an China“, sagt die Shanghaierin. Sollte sich nichts in diesem Bereich ergeben, ist Bai überzeugt, so werde sich anderswo eine interessante Möglichkeit auftun. „Hier hat jeder Aufstiegschancen“, sagt sie. „Der Wettbewerb ist fair und Beförderungen sind nicht davon abhängig, aus welchem Teil der Welt man stammt.“ Chancengleichheit bestehe auch zwischen Männern und Frauen: „Etwa die Hälfte des mittleren Managements sind Frauen“, sagt Bai. „Und auch im dreiköpfigen Vorstand sitzt eine Frau.“
Gordon Delaney, Manager für Geschäftsentwicklung
Eigentlich schwebte ihm Hongkong vor, aber dann wurden die Pläne geändert und Gordon Delaney fand sich stattdessen in Dubai wieder. Im Januar 2008 übernahm er in dem Emirat für AWC den Bereich Geschäftsentwicklung. Seither arbeitet er gemeinsam mit dem lokalen Partnerunternehmen Arab Orient Insurance Company daran, die Aktivitäten im Nahen Osten auszubauen. „Was die Fahrten ins Büro angeht, komme ich hier besser weg“, meint der Ire, der in Dublin jeden Tag anderthalb Stunden zur Arbeit brauchte, während es in Dubai nur noch 30 Minuten sind.
Andere Dinge sind gewöhnungsbedürftiger: Die Temperaturen zum Beispiel ? deutlich wärmer als in Dublin. Aber auch das gesellschaftliche Leben und die Art, wie Geschäfte abgewickelt werden. „In Europa tauschen Makler ihre Informationen gern untereinander aus“, so Delaney. „Im Nahen Osten dagegen braucht man zunächst solide persönliche Beziehungen, bevor der Austausch beginnen kann.“
Delaney ist seit 2004 bei AWC tätig, anfangs im Kundendienst in Dublin, danach als Verantwortlicher für die Firmenbetreuung. „Einige meiner Kunden hatten ihren Sitz im Nahen Osten“, erklärt Delaney. „Deshalb habe ich mich damals schon mit diesem Markt vertraut gemacht.“ Nach getaner Arbeit hat er nun nicht mehr die Dublin Bay vor seiner Tür, sondern den Persischen Golf ? und der ist auch nicht zu verachten. „Das Wasser ist wesentlich wärmer als in Irland“, sagt Delaney. Für jemanden, der gern Schnorcheln geht, ist das auf jeden Fall ein Pluspunkt.
Pamela Örtel, Telefonberatung
Die Arbeit bei der Telefonberatung ist ziemlich anstrengend und fordert ihren Tribut. Gruppenleiterin Pamela Örtel aber mag den Job, der ihr täglich „Spaß“, „Schicksalsdramen“, „Herausforderungen“ und „etwas Neues bietet, auf das ich mich jeden Tag freuen kann“, wie sie sagt.
Die Beratung und Betreuung von kranken oder verletzten Kunden könne einen aufbauen, aber einem auch das Herz zerreißen, vor allem bei Menschen, zu denen man über einen längeren Zeitraum hinweg eine Beziehung aufgebaut hat. „Manchmal hat man über mehrere Jahre mit einer Person mit unheilbarem Krebs zu tun“, erklärt die Berlinerin, die vor neun Jahren nach Dublin kam. „Man leidet mit ihnen und fühlt eine tiefe Traurigkeit. Und man versucht alles, ihnen das Leben zu erleichtern.“ Aber es gibt auch Geschichten, die diese schweren Momente ausgleichen. Wie etwa der Telefonanruf einer aufgeregten Kundin, die nach einer Fruchtbarkeitsbehandlung erzählte, dass sie und ihr Partner ein Baby erwarten. „So was baut einen wieder auf“, so Örtel. „Man kann die Freude förmlich übers Telefon spüren.“
Nachdem die Deutsche ihre Tätigkeit im Unternehmen als Schadensachbearbeiterin begann, hat sie sich vor sieben Jahren entschieden, zur Telefonberatung zu wechseln. In dieser Zeit hat sie den Aufstieg des Unternehmens und die Verdreifachung seiner Mitarbeiterzahl verfolgen können. „Seit ich dabei bin, ist AWC in viele neue Märkte expandiert“, erklärt Örtel. „Was dazu führt, dass man immer wieder etwas Neues lernt, sei es über Kunden, neue Länder, neue medizinische Verfahren oder neu auftretende Krankheiten.“
Mehrfach schon wurden ihr andere Positionen angeboten, aber sie mag ihren Job zu sehr, als dass sie an einen Wechsel denken würde ? im Moment jedenfalls. Ihr Beruf gibt ihr ein großes Maß an persönlicher Erfüllung, die durch ihr Team noch verstärkt wird. „Wenn einer von uns einen schlechten Tag hat oder mit einer besonders schwierigen Situation konfrontiert ist, sind wir immer füreinander da“, erklärt Örtel. „Wenn man merkt, dass man Menschen auf der ganzen Welt helfen kann, ist das schon ein tolles Gefühl. Und dass einem dabei sein Team, seine Kollegen und seine Vorgesetzten zur Seite stehen, macht die Sache noch besser.“
Dieser Text basiert auf einem Artikel aus dem Mitarbeitermagazin „Allianz Journal“.
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