Vorstellung Statistisches Jahrbuch 2009
Innenminister Joachim Herrmann stellt Statistisches Jahrbuch 2009 vor: Bayern bleibt attraktiv und wächst weiter ? Wohnungsbau auf historischem Tief ? erheblicher Neubaubedarf
„Bayern ist attraktiv, Bayern zieht Menschen an, Bayern ist Wachstumsland!“ Innenminister Joachim Herrmann folgert dies aus den Zahlen des Statistischen Jahrbuchs 2009, das er heute der Öffentlichkeit im Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung vorgestellt hat. Innerhalb der letzten 20 Jahre sei die bayerische Bevölkerung um rund 1,5 Millionen Menschen gewachsen – auf mehr als 12,5 Millionen am Ende des vergangenen Jahres. Insgesamt habe sich das Bevölkerungswachstum jedoch deutlich abgeflacht. Herrmann: „Künftig werden auch in Bayern erhebliche demografische Veränderungen auf uns zukommen. Landesweit wird die Bevölkerung im Freistaat spätestens ab dem Jahr 2020 kontinuierlich abnehmen. Der langjährige Geburtenrückgang wird dann auch in Bayern durchschlagen.“ Als größte Herausforderung für die Politik benannte Herrmann die starken regionalen Unterschiede: „Wir müssen dem Trend des Bevölkerungsrückgangs, der schon jetzt vor allem im Nordosten Bayerns festzustellen ist, durch besondere Anreize in strukturschwachen Regionen aktiv entgegenwirken ? etwa durch die gezielte Förderung von Unternehmen im ländlichen Raum und durch entsprechende Infrastrukturmaßnahmen.“
Auf absehbare Zeit sieht Herrmann im Zusammenhang mit dem aktuellen Bevölkerungswachstum insgesamt noch erheblichen Neubaubedarf in Bayern. Zum einen werde die Bevölkerungszahl im Freistaat zunächst bis zum Jahr 2020 weiter leicht ansteigen, zum anderen sei der Trend zu kleineren Haushalten ungebrochen. „Wir müssen deshalb noch lange von einem Wachstum der Anzahl der Haushalte ausgehen. Die Zahlen für die Baufertigstellungen 2008 sind aber leider die niedrigsten seit Beginn der Zählung im Jahr 1951. Es wurden nur noch 36.246 Wohnungen fertig gestellt ? der ungünstigste Wert seit Jahrzehnten und nochmals 17,5 Prozent weniger als 2007.“ Auch die Baugenehmigungszahlen seien 2008 auf ein historisches Tief gesunken. Herrmann sagte, eine wirkungsvolle staatliche Wohnraumförderung sei deshalb unverzichtbar. Bayern halte – im Gegensatz zu anderen Bundesländer ? die Wohnraumfördermittel auf hohem Niveau. So stünden 2009 mit 215 Millionen Euro elf Prozent mehr Fördermittel zur Verfügung als im Vorjahr. Auch im Berliner Koalitionsvertrag sei dank hartnäckiger bayerischer Bemühungen erfreulicher Weise festgeschrieben, dass mehr Wohnungsneubau erforderlich ist. Ebenfalls festgelegt sei, dass mehr für die Sanierung des Gebäudebestandes getan werden muss und die Wohneigentumsquote erhöht werden soll. Herrmann: „Wir werden strikt darauf achten, dass den Ankündigungen auch rasch Taten folgen.“
Zur geplanten Verlagerung des Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung von München nach Fürth sagte Herrmann, es sei das erklärte Ziel, die Verlagerung sozial verträglich zu gestalten und eine stets zuverlässige Aufgabenerfüllung zu garantieren. Für die Arbeiten am größten Projekt der amtlichen Statistik in Deutschland, der Volkszählung im Jahr 2011, würden in einem ersten Schritt als schnelle arbeitsmarktwirksame Hilfe 200 zusätzliche befristete Stellen in Fürth aufgebaut. Herrmann: „Die Vorbereitungen für die neue Zensus-Außenstelle laufen bereits auf Hochtouren, zumal ab Juni nächsten Jahres schon die ersten Mitarbeiter eingestellt werden sollen.“ Für den bislang größten Behördenumzug im Freistaat müsste ein Zeitrahmen von bis zu zehn Jahren veranschlagt werden. Der Minister versicherte, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesamts, die Mitglieder des Landtags und natürlich auch die Öffentlichkeit über alle weiteren Schritte genau unterrichtet würden.
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