Weibliche Genitalverstuemmelung endlich beenden
Zum Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstuemmelung am 6. Februar erklaert die zustaendige Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion Karin Roth:
Weibliche Genitalverstuemmelung ist eine menschenrechtswidrige Praxis und muss endlich weltweit geaechtet und beendet werden.
Jedes Jahr erleiden weltweit rund drei Millionen Maedchen die brutalen Verstuemmelungen und tragen dabei nicht nur bleibende koerperliche Verletzungen und chronische Schmerzen, sondern auch ein lebenslanges psychisches Trauma davon. Nach Schaetzungen der Frauenrechtsorganisation der Vereinten Nationen UN WOMEN sind mehr als 130 Millionen Maedchen und Frauen weltweit beschnitten.
Die meisten Betroffenen leben in Afrika und in einigen Laendern Asiens. In manchen afrikanischen Regionen sind ueber 90 Prozent der Frauen, die aelter als 14 Jahre sind, beschnitten. Dieser Brauch gefaehrdet Maedchen und junge Frauen auch bei uns.
Genitalverstuemmelung ist zwar in allen EU-Mitgliedstaaten verboten, dennoch ist bei uns das Problem noch nicht geloest, da die Praxis unter Zuwanderern in der EU teilweise noch aufrechterhalten wird.
Vertreter der Bundesaerztekammer haben versichert, dass unsere Aerzteschaft sensibilisiert ist fuer dieses Thema und sich gemeinsam mit der Politik im Kampf gegen Genitalverstuemmelung engagiert. Die Aerzteschaft hat Genitalverstuemmelung bereits weltweit geaechtet.
Unsere Anstrengungen im Kampf gegen Genitalverstuemmelung muessen sich auf die Staaten richten, in denen diese Praxis angewandt wird und zumeist auch gesetzlich nicht verboten ist.
Nur mit einer weltweiten Aechtung, bei der wir alle Staaten mit ins Boot holen, koennen wir Frauen und Maedchen nachhaltig vor Verstuemmelungen schuetzen. Zudem brauchen wir eine europaeische Strategie zum Schutz von in der EU lebenden Maedchen.
Weibliche Genitalverstuemmelung kann ueberwunden werden, das zeigen viele positive Beispiele aus Afrika. In Kenia gibt es beispielsweise ein Projekt, das es geschafft hat, die dortige Gesellschaft von Grund auf zu veraendern. Obwohl weibliche Genitalverstuemmelung in Kenia verboten ist, ist die Praxis nach wie vor weit verbreitet. Das macht es schwer, ein Umdenken in den Koepfen der dortigen Gesellschaft zu bewirken. Durch Seminare und Informationsveranstaltungen konnten jedoch bereits erste grosse Erfolge erzielt werden: Die Beschneidungsrate lag in dem betreffenden Gebiet 2002 bei rund 98 Prozent; seit Beginn der Aufklaerungsarbeit konnte die Zahl der Verstuemmelungen um
50 Prozent gesenkt werden. Diese Erfolge muessen gewuerdigt und auch in anderen Laendern voran gebracht werden.
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