Weiterer Meilenstein für ICE-Verkehre nach London

Berlin (pressrelations) –

Weiterer Meilenstein für ICE-Verkehre nach London

ERA-Bericht befürwortet Züge mit verteilter Antriebstechnik durch Kanaltunnel ? DB-Vorstand Homburg: „Wichtige Etappe erreicht“ ? Grundsätzliche ICE-Zulassung durch Kanaltunnelbehörde im Sommer erwartet

(Berlin, 22. März 2011) Die Deutsche Bahn begrüßt den jetzt veröffentlichten Bericht der European Railway Agency (ERA) als einen weiteren wichtigen Meilenstein zur Zulassung ihrer ICE-Züge für den Kanaltunnel. Der Bericht bestätigt im Wesentlichen die geplanten Änderungen der Sicherheitsvorschriften im Kanaltunnel. Diese sind von der zuständigen Behörde, der Intergovernmental Commission (ICG), im März 2010 vorgeschlagen und jetzt von der ERA als unbedenklich gutgeheißen worden.

Die vorgeschlagenen neuen Regeln erlauben insbesondere den Einsatz von ICE-Zügen, die über mehrere angetriebene Zugteile verfügen statt nur über sogenannte Triebköpfe an den jeweiligen Enden des Zuges. Außerdem werden keine Einwände gegen den Einsatz von kürzeren oder gekoppelten Zügen erhoben. Eine entsprechende Überarbeitung der Sicherheitsregeln durch die IGC könnte somit zeitnah erfolgen. Bisher verkehren im Kanaltunnel nur 400 Meter lange lokbespannte Fahrzeuge mit einem durchgehenden Korridor.

„Damit ist eine wichtige Etappe auf dem Weg zur technischen Zulassung unserer Züge für die Kanaltunnel-Verkehre erreicht“, sagt Ulrich Homburg, DBVorstand Personenverkehr. „Wir fühlen uns in der gemeinsamen Anstrengung mit der IGC bestätigt, die uneingeschränkte Betriebssicherheit der ICE-Züge im Kanaltunnel nachzuweisen und neue Hochgeschwindigkeitsangebote nach London im Rahmen des liberalisierten europäischen Schienenverkehrs zu realisieren. Bis zur Betriebsaufnahme sind jedoch noch umfassende weitere Zulassungsschritte erfolgreich zu bewältigen.“

Dazu zählen unter anderem Nachweise der sicherheitskonformen Eigenschaften von 200 Meter langen Zügen in Einzel- und Doppeltraktion.

Ein entsprechender Evakuierungstest im Kanaltunnel mit zwei zusammengekoppelten ICE-Zügen wurde im Oktober 2010 bereits erfolgreich absolviert.

Darüber hinaus erstellt derzeit ein unabhängiges schweizerisches Ingenieurbüro eine Sicherheitsstudie, die in Kürze an die IGC übergeben werden wird. Das Büro hat bereits die Sicherheit im längsten Eisenbahntunnel der Welt, dem 57 Kilometer langen Gotthardtunnel in der Schweiz, bewertet.

„Aufgrund des positiven ERA-Berichts und der weiteren umfangreichen Vorarbeiten sind wir optimistisch, noch im Sommer 2011 eine grundsätzliche Freigabe für unsere ICE-Züge durch die IGC zu erhalten. Damit rückt unser Plan, London ab 2013 mit zahlreichen neuen Städten auf dem europäischen Festland direkt per ICE zu verbinden, in greifbare Nähe“, so Homburg weiter.

Jürgen Kornmann
Sprecher Personenverkehr
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