Man benötigt Aderendhülsen, damit man die isolierten Seiten von Litzenleitungen schützen kann. Dann kann man sie nämlich in Klemmen anschließen, ohne dass die Einzeldrähte beschädigt werden. Dabei sollte man den Innendurchmesser der Aderendhülsen so klein wie möglich wählen, damit das Aufschieben auf die isolierten Klemmen bequem in die Tat umgesetzt werden kann. Dabei sollte man die Adern nicht verdrillen. Die Hülse wird mit einer Spezial-Presszange (Aderendhülsen-Zange) verpresst.
Einen weiteren zusätzlichen Schutz vor Abknicken der integrierten Ader offerieren die Aderendhülsen mit Schutzkragen. Dabei wird durch den konischen Kragen auf der einen Seite die Einführung des Litzenstraußes in die Hülse erleichtert, während auf der anderen Seite auch das Einführen des Hülsenleiters in die Klemme bequem vonstatten geht. Vermieden werden kann so ein Kanten-Verhaken von Leiterisolation und Klemmenisolation. Es gibt auch so genannte Duo Aderendhülsen (Doubleaction Aderendhülsen), wenn in einer Lüsterklemme zwei Adern angeschlossen werden müssen.
Aus dem herkömmlichen 0,15 mm starken Kupfer bestehen die Aderendhülsen. Sie können in einzelnen Fällen auch vergoldet, silbern und verzinnt sein. Aus etwa PA6.6 oder PP besteht der Schutzkragen. Bei Einzellitzenleitungen ist es sehr wichtig, dass diese mit Aderendhülsen versehen werden. Schließlich können feine Litzen ansonsten durch die Schraube in Mitleidenschaft gezogen werden. Dann kann auch kein einwandfrei elektronischer Kontakt mehr garantiert werden. Da beim Litzeneinbau der in die Klemme sehr oft vereinzelte Drähte am Rand der Klemme fixiert bleiben, werden sie so über den abisolierten Rand der Klemme hinaus- oder zurückgeschoben. Dadurch entsteht eine Brand- und Kurzschlussgefahr.
Eine erhöhte Korrosionsgefahr wird bei Leitungen heraufbeschworen, die nicht mit Aderendhülsen versehen sind. Nicht erforderlich sind Aderendhülsen bei Käfigzugfederklemmen, denn die Konstruktion dieser Klemmen verhindert sowohl das Abscheren als auch das Herausflutschen einzelner Drähte. Verboten ist in der Elektroinstallation das Löten von Litzenenden, in früheren Zeiten wurde es als Platzhalter von Aderendhülsen sehr oft praktiziert.