Vor allem für jüngere Menschen, bei denen sich eine Augenoperation noch nicht lohnt, weil sich die Sehschwäche erst mit dem Alter einstellt und sich daher noch verschlechtern kann, gibt es eine sinnvolle Alternative: die Nachtlinse. Bei der Nachtlinse handelt es sich um eine auf dem deutschen Markt noch relativ junge Erscheinung, die aber im Vorreiterland Amerika schon seit vielen Jahren zur Anwendung gelangt und erprobt wurde. Eine Nachtlinse macht es möglich tagsüber ohne eine Sehhilfe auszukommen. Dies wird dadurch erreicht, dass die Nachtlinse nachts während des Schlafs getragen wird und dadurch die Sehschwäche durch eine Veränderung der Brechkraft der Hornhaut ausgeglichen wird. Die Verbesserung der Sehkraft ist jedoch nicht von Dauer, sondern hält nur bis zu 16 Stunden an, weshalb es notwendig ist, die Linse regelmäßig über Nacht einzusetzen.
Dass die Nachtlinse in Deutschland noch keine Verbreitung wie in den USA gefunden hat, dürfte gegebenenfalls daran liegen, dass hierzulande viele Menschen von einer Verwendung harter Linsen zum Ausgleich einer Sehschwäche zurückschrecken. Eine Vielzahl von Menschen greift vorzugswürdig vielmehr auf weiche Kontaktlinsen zurück, die nicht nur besonders schonend für die Augen sind und daher einen besonders hohen Tragekomfort bieten, sondern zudem auch sehr gut zu handhaben sind. Gleiches gilt jedoch prinzipiell auch für die Nachtlinse. Auch eine solche Linse bietet dem Linsenträger einen hohen Tragekomfort, wenn sich der Linsenträger und sein Auge erst einmal an das Tragen einer harten Linse gewöhnt hat, was sich meist schon nach wenigen Tagen einstellt. Auch die Handhabung von harten Linsen unterscheidet sich nicht von der Handhabung weicher Linsen.
Wer also nicht darauf verzichten will, tagsüber auf das Tragen einer Kontaktlinse verzichten zu können und die Risiken einer Augenoperation scheut bzw. für eine solche noch zu jung ist, der sollte sich wagen eine Nachtlinse einmal auszuprobieren. Der Augenarzt wird den Linsenträger gerne über die Möglichkeiten beraten.