Wir brauchen eine Push-Mentalität!
August-Wilhelm Scheer, Präsident des IT-Branchenverbands Bitkom, fordert ein radikales Umdenken bei deutschen Forschern und Entwicklern
August-Wilhelm Scheer, Präsident des IT-Branchenverbandes Bitkom, geht in Zeiten der Wirtschaftskrise hart ins Gericht mit deutschen Forschern. „Der durchschnittliche Professor denkt unternehmerisch nicht weit genug“, sagt der ehemalige Ordinarius für Wirtschaftsinformatik in einem Interview, das in der neuen Ausgabe des manager magazins am 19. März erscheint. Im Hinblick auf die lahmende Innovationsdynamik der deutschen Wirtschaft rät Scheer deshalb zu radikalem Umdenken: Seine Kollegen an den Hochschulen müssten ihre Forschungsarbeit am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen messen.
Zudem fordert Scheer „eine Push-Mentalität: Der deutsche Forscher sollte viel öfter in die Industrie hineindrängen. Er hat eine Bringschuld.“ Am Ende, so der Bitkom-Präsident, solle jeder deutsche Forscher „aus eigener Erfahrung wissen: Das Verändern der Welt durch innovative Produkte ist spannend und sexy.“
August-Wilhelm Scheer (68) kennt die Wissenschaft wie die Wirtschaft: Als Institutsleiter an der Universität des Saarlandes bekam er 2003 den Philip-Morris-Forschungspreis. Schon 1984 gründete er das Software-Unternehmen IDS Scheer, lange Jahre gehörte er zum Aufsichtsrat des Weltkonzerns SAP. Er berät den saarländischen Ministerpräsidenten zu den Themen Innovation, Technologie und Forschung, sitzt im Senat der Fraunhofer-Gesellschaft und gehört zur Forschungsunion Wissenschaft-Wirtschaft, die das Bundesforschungsministerium berät.
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Hamburg, 18. März 2010
manager magazin
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