World Cleanup Day 2023: Sechs Maßnahmen, die langfristig gegen das Müllproblem helfen

07.09.2023, Frankfurt am Main – Gemeinsam Müll von Straßen, Plätzen und Naturflächen aufsammeln: Am Samstag, dem 16.09.2023, werden sich wieder tausende Menschen in Deutschland am „Word Cleanup Day“ beteiligen. Der Aktionstag, der 2008 von der Umweltorganisation „Let’s do it!“ ins Leben gerufen wurde, findet jährlich am dritten Wochenende im September statt. Im vergangenen Jahr nahmen in Deutschland nach Angaben der Veranstalter 300.000 Personen in über 1.300 Kommunen und Gemeinden an Sammelaktionen teil.

„Wir sind Kunststoff“, der Zusammenschluss der führenden Industrieverbände in der Kunststoffbranche, begrüßt die geplante Sammelaktion – sieht jedoch vor allem Unternehmen und die Politik in der Verantwortung: „Gemeinsame Sammelaktionen sind großartig, um auf die Müll-Problematik aufmerksam zu machen. Jeder, der sich daran beteiligt, überdenkt zwangsläufig sein Verhalten und überlegt, wie er diese Vermüllung unserer Umwelt stoppen kann. Dennoch sind es natürlich die Unternehmen und Regierungen, die an den großen Stellschrauben drehen müssen, damit wir Abfälle konsequent vermeiden, sammeln, sortieren und recyceln können“, sagt Ingemar Bühler, Hauptgeschäftsführer von Plastics Europe, dem Verband der Kunststoffhersteller. „Wenn die Bundesregierung es möchte und die richtigen Rahmenbedingungen schafft, könnten wir die Rohstoffe aus den Abfällen in Zukunft konsequent im Kreislauf führen. Doch die Regierung muss ihren Plänen und Vorhaben jetzt endlich Taten folgen lassen.“

„Was langfristig gegen die Vermüllung hilft, sind Maßnahmen, die uns dabei unterstützen Müll zu vermeiden, Produkte nach Möglichkeit wiederzuverwerten und am Ende ihrer Nutzung effektiv zu recyceln“, so Thorsten Kühmann vom Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA. „Wir sollten Abfälle, insbesondere Kunststoffabfälle, daher als Wertstoff begreifen und zusehen, dass die Ressourcen, die wir in den Verkehr bringen, auch im Verkehr bleiben.“

Die Industrieverbände, die sich unter dem Dach von „Wir sind Kunststoff“ zusammengefunden haben, präsentieren daher auf ihrer Website „Dein Kunststoff“ politische Maßnahmen und allgemeine Infos zu dem Thema. Folgende sechs politische Maßnahmen, die langfristig gegen das Müllproblem helfen, werden in dem Beitrag genannt:

  1. Die Ausweitung der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR), um Hersteller in einem noch größeren Umfang an den Kosten der Abfallbeseitigung zu beteiligen.
  2. Deponierungsverbote und Exportbeschränkungen für Kunststoffabfälle in Länder, die nicht über die erforderlichen Sammel- und Verwertungsinfrastrukturen verfügen, um die Kunststoffabfälle in Deutschland und der EU zu halten, wo man sie fachgerecht recyceln und entsorgen kann.
  3. Vorgaben für kreislauffähiges Produktdesign, sogenanntes „Design-for-Recycling“, um Müll im besten Fall zu vermeiden und effektiver zu recyceln.
  4. Die Schaffung von Anreizen, um Investitionen in neue Recyclingtechnologien und Mehrwegsysteme zu ermöglichen.
  5. Die Einführung von verbindlichen Rezyklateinsatzquoten auf europäischer Ebene, um die Nachfrage nach recycelten Materialien zu steigern.
  6. Die Einführung von digitalen Produktpässen, um Materialeigenschaften und Lieferketten besser nachzuvollziehen und das Recycling zu erleichtern.


Über „Wir sind Kunststoff“

Die Initiative „Wir sind Kunststoff“ wird angeführt durch den Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V. und seinen vier Trägerverbänden sowie von PlasticsEurope Deutschland e. V. und dem VDMA Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen.

Seit Mitte 2021 bündeln die größten Verbände der Kunststoffhersteller, der Kunststoffverarbeitenden Industrie und des Kunststoffmaschinenbaus ihre Erfahrungen und Know-how unter dem Dach der Initiative. Gemeinsam wollen die Verbände den offenen Austausch und Dialog zu Innovationen und nachhaltigen Entwicklungen der Kunststoffindustrie in Richtung Kreislaufwirtschaft vorantreiben. Mit einem Jahresumsatz von über 100 Milliarden Euro, einem hohen Exportanteil und ihrer Innovationskraft gehört die Kunststoffindustrie mit ihrer zunehmend nachhaltigeren Ausrichtung nicht nur bei High-Tech-Anwendungen zur Weltspitze.

Kontakt:
Wir sind Kunststoff

Mara Hancker (GKV)
T: 06172-926666
Ina Hoch (VDMA)
T: 069-69 6603-1844
Bettina Dempewolf (PED)
T: 0171-9713962

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