Zu wenig Baugenehmigungen 2009 – droht bald Wohnungsmangel?
Frankfurt am Main – In Deutschland wird nach wie vor zu wenig gebaut. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor, die heute veröffentlicht wurden. Nach rund 175.000 Baugenehmigungen in 2008 wurden auch im vergangenen Jahr lediglich 178.000 Wohnungen genehmigt. Die Wohnungsbaulücke wird somit auch in diesem Jahr weiter zunehmen. Denn der Neubaubedarf in Deutschland wird gegenwärtig auf jährlich mindestens 250.000 Wohnungen veranschlagt.
„Durch den dramatischen Rückgang der Zahl der fertiggestellten Wohnungen sind in den letzten Jahren Zehntausende von Arbeitsplätzen weggefallen. Grund dafür ist die schrittweise Abschaffung fast jeglicher Förderung für den Wohnungsneubau“, sagt Klaus Wiesehügel, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Nach Angaben des renommierten Pestel-Instituts sichert jedes Einfamilienhaus vier Arbeitnehmern Beschäftigung für ein Jahr, 10 Geschosswohnungen sichern 23 Arbeitsplätze.
In Deutschland werden derzeit immer weniger Wohnungen gebaut. In den Ballungsgebieten steigen die Mieten und zunehmende Wohnungsengpässe zeichnen sich ab. „Für potenzielle Investoren muss der Wohnungsbau wieder attraktiver werden. Wir fordern deshalb, den Abschreibungssatz im Miet- und Geschosswohnungsbau in den ersten 5 Jahren von 2 auf 4 Prozent zu verdoppeln“, sagt Klaus Wiesehügel. „Neu gebaute Wohnungen leisten nicht zuletzt einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz“. In den vergangenen Jahren wurde jegliche steuerliche Förderung des Neubaus von Wohnungen abgeschafft, darunter die Eigenheimzulage und die degressive AfA (Absetzung für Abnutzung) im Mietwohnungsbau.
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Sigrun Heil
Pressesprecherin IG Bauen-Agrar-Umwelt
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