Münster (SMS) Gerade erst konnte Münster anlässlich der Nationalen Impfkonferenz melden, dass die Stadt schon seit 2007 – zumindest was Kinder und Jugendliche betrifft – frei von Masern ist. Nun traf beim städtischen Gesundheitsamt die Meldung ein, dass zwar keine Kinder, jedoch zwei junge Erwachsene von der hoch ansteckenden Krankheit betroffen sind.
„Damit bestätigt sich leider eine Feststellung der Impfkonferenz von Anfang Februar in Stuttgart: Junge Erwachsene bis 40 Jahre sind das letzte Rückzugsgebiet für Masernviren“, so Dr. Norbert Schulze Kalthoff, der Leiter des städtischen Gesundheitsamtes. Die ältere Generation hat die Krankheit meist noch in der Kindheit durchgemacht und ist seither immun. Kinder und Jugendliche werden seit Jahren intensiv geimpft, so dass größere Ausbrüche in diesem Alter kaum noch vorkommen dürften.
Die zwei jungen Frauen im Alter von zirka 30 Jahren waren mit hohem Fieber einige Tage schwer krank. Erst der Hautausschlag hat die behandelnden Ärzte auf die richtige Spur gebracht. „Erhebliche Komplikationen sind zum Glück nicht aufgetreten“, stellt Dr. Schulze Kalthoff fest. Dennoch ist das Gesundheitsamt alarmiert, denn trotz umfangreicher Ermittlungen im Umfeld der Erkrankten konnte kein Ansteckungsherd ausgemacht werden. „Wir befürchten, dass sich die Masern in den nächsten Tagen und Wochen unbemerkt ausbreiten und dann auch gefährdete Personen, insbesondere chronisch kranke Erwachsene oder kleine Kinder und Säuglinge, treffen können“, ist der Amtsarzt besorgt.
Mögliche Kontaktpersonen hat das Gesundheitsamt bereits ermittelt und informiert. Die Erkrankten vermeiden Kontakte zu Dritten, die Haus- und Kinderärzte in Münster wurden zu besonderer Wachsamkeit aufgerufen. „Zu Recht besteht eine Meldepflicht schon für den Verdachtsfall. Sie ist wichtig, um eine mögliche Erkrankungswelle möglichst von vornherein zu stoppen“, so Dr. Schulze Kalthoff.
Die Masern sind schon lange nicht mehr die harmlose Kinderkrankheit, für die man sie lange gehalten hat, betont Dr. Axel Iseke, Kinder- und Jugendarzt des Gesundheitsamtes. „Die Kinder und Jugendlichen in Münster sind überwiegend vorbildlich geimpft, da ist ein Ausbruch kaum zu erwarten.“ Wer aber nicht geimpft ist, kann sich überall anstecken, dazu reicht ein kurzer Kontakt „im Vorübergehen“. Besonders gefährlich sei es, wenn Säuglinge angesteckt würden. Dr. Iseke: „Sie können noch nicht geimpft werden und sind daher immer gefährdet, wenn die Masern umgehen.“ Er empfiehlt allen Eltern, den Impfschutz ihrer Kinder zu prüfen.
Im Regelfall wird ab dem ersten Geburtstag geimpft; die Kosten werden bis zum 18. Geburtstag von der Krankenkasse übernommen. In Sonderfällen können Säuglinge schon ab neun Monaten geimpft werden. Auch Erwachsene können problemlos geimpft werden. Für Erwachsene, die nach 1970 geboren wurden, ist das bei einer möglichen Ansteckung sogar ausdrücklich empfohlen.
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