Fehler bei der Anschlussfinanzierung vermeiden

Nahezu jede Baufinanzierung in Deutschland benötigt zumindest einmal eine Anschlussfinanzierung. Kaum ein Bauherr hat die finanziellen Mittel, um seine Finanzierung bereits in der ersten Zinsbindungsperiode vollständig zu tilgen. Also sollte man sich bereits bei der Planung der Baufinanzierung auch Gedanken um die Anschlussfinanzierung machen.

 

Unterschiedliche Zinsbindungen vermeiden

Oftmals wird von Banken bei Abschluss einer Baufinanzierung darauf hingearbeitet, dass man sein Darlehen aufteilt und unterschiedliche Zinsbindungen vereinbart. Angeblich um Kosten zu sparen. In Wahrheit ist dies jedoch der Versuch, den Kunden bereits jetzt auch für die Anschlussfinanzierung an sich zu binden. Vermeiden Sie es also Zinsbindungen mit unterschiedlichen Ablaufterminen zu vereinbaren, denn sonst laufen Sie Gefahr, dass Ihnen die Bank die Konditionen bei der Weiterfinanzierung diktieren kann und die vermeintliche Zinsersparnis schnell durch einen überhöhten Zins aufgebraucht ist und Sie am Ende sogar erheblich draufzahlen. Es ist nämlich sehr viel teurer, wenn nicht sogar unmöglich ein Teildarlehen als nachrangiges Darlehen umzuschulden, wenn die eigene Bank den ersten Rang des Grundbuches blockiert. Da das Darlehen mit der längeren Zinsbindung ja noch nicht abgelaufen ist und bei der Hausbank weitergeführt werden muß, weiß das natürlich auch die eigene Bank. Somit hat man für die Zinsverhandlung des ausgelaufenen Darlehensteiles mit der Hausbank keinerlei Trümpfe in der Hand.

 

Angebote vergleichen

Einige Wochen vor Ablauf der Zinsbindung erhalten Sie von Ihrem bisherigen Darlehensgeber ein Angebot für die Verlängerung Ihres Darlehens. Nun sollte man meinen, dass die eigene Hausbank einem ein Angebot unterbreitet, welches besser sein sollte, als es die Konkurrenzbanken anbieten. Denn zum Einen möchte man einen langjährigen Kunden nicht verlieren und zum Anderen muß man nichts mehr in die Bewertung der Immobilie und die Bonitätsprüfung des Kunden investieren. Aber weit gefehlt. In den meisten Fällen, sind die Angebote der Banken an die eigenen Kunden deutlich schlechter als bei Neukunden. Viele Anschlussfinanzierer bemerken es jedoch nicht und akzeptieren ungeprüft eines der Angebote der Hausbank. Hier sollte man unbedingt Konkurrenzangebote einholen und vergleichen und im Zweifel eine Umschuldung des Darlehens durch eine neue Bank in Betracht ziehen.

 

Nicht auf das Angebot der Hausbank warten

Viele Banken versenden ihre Angebote für die Anschlussfinanzierung Ihrer Kunden erst wenige Tage vor Ablauf der gesetzlichen Frist. Um nicht Gefahr zu laufen, dass einem die Zeit davonläuft, sollte man nicht erst auf das Prolongationsangebot seiner Hausbank warten, sondern sich bereits im Vorfeld auf die Suche nach günstigen Angeboten für seine Anschlussfinanzierung machen. Das erleichtert hinterher die Verhandlungsbasis mit der Bank, da man weiß, welche zinsgünstigen Angebote tatsächlich am Markt zu erhalten sind.

 

Tilgung nicht zu niedrig ansetzen

Ein weiterer Punkt, den man bei der Anschlussfinanzierung unbedingt beachten sollte, ist die Höhe der Tilgung. Wählt man hier eine zu niedrige Tilgungshöhe, finanziert man bis weit in das Rentenalter hinein. Gerade bei den derzeit sehr günstigen Zinssätzen läuft man Gefahr durch eine zu niedrige angesetzte Tilgung, weit über 35 Jahre finanzieren zu müssen. Es sollte also eine Mindesttilgungshöhe von zwei Prozent ins Auge gefasst werden. Am besten vereinbart man noch eine optionale Sondertilgungsmöglichkeit, um eine noch schnellere Tilgung zu erreichen.

Wenn man diese Tipps für seine Anschlussfinanzierung beachtet, kann man sich eine Menge Geld und Ärger ersparen.

Weitere Tipps zur Baufinanzierung oder Anschlussfinanzierung finden Sie auf der Homepage des Autors unter www.baufinanzierung-bemu.de