DAK-Gesundheitsreport 2018 Krankenstand im Stadt- und Landeskreis Karlsruhe steigt Fehltage liegen jetzt insgesamt über Landesschnitt – Sonderanalyse zeigt: So leiden Erwerbstätige unter Rückenschmerzen Karlsruhe, 12. Dezember 2018. Der Krankenstand im Stadt- und Landkreis ist 2017 um 0,3 Prozentpunkte gestiegen. Die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen lagen bei 3,6 Prozent. Die Region hatte damit insgesamt einen etwas höheren Krankenstand als der Landesdurchschnitt (3,5 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag des Jahres von 1.000 Arbeitnehmern 36 krankgeschrieben. Der höchste Krankenstand in Baden-Württemberg wurde mit 4,0 Prozent im Neckar-Odenwald-Kreis verzeichnet, der niedrigste mit 3,0 Prozent in der Landeshauptstadt Stuttgart. Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für den Stadt- und Landkreis Karlsruhe zeigt die wichtigsten Veränderungen bei der Zahl und Dauer der Krankschreibungen: Die Fehltage bei den Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenleiden gingen um zwei Prozent zurück, rangieren aber trotzdem noch auf dem ersten Platz im Stadt- und Landkreis. Einen stärkeren Anstieg um 13 Prozent gab es dagegen bei den psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände. Ihr Anteil am gesamten Krankenstand beträgt nun über 18 Prozent. Auch die Atemwegserkrankungen wie Bronchitis stiegen um 16 Prozent an und liegen nun über dem Landesdurchschnitt. „Wir informieren regelmäßig über den Krankenstand im Stadt- und Landkreis Karlsruhe, um so Impulse für die Gesundheit der Beschäftigten zu geben“, sagt Jana Eßbauer, Chefin der DAK-Gesundheit in Karlsruhe. „Die fundierten Analysen helfen uns, noch gezielter beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) ansetzen zu können und Arbeitgebern konkret Hilfe anzubieten. Damit sollen beispielsweise längere Ausfallzeiten durch Rückenleiden oder seelische Probleme vorgebeugt werden.“ 4,2 Millionen Baden-Württemberger leiden unter Rückenschmerzen Die DAK-Gesundheit untersucht in ihrem aktuellen Gesundheitsreport mit dem Schwerpunkt „Rätsel Rücken – warum leiden so viele Baden-Württemberger unter Schmerzen?“ auch, wie verbreitet Rückenleiden bei den Arbeitnehmern im Südwesten sind. Die Kasse wirft dabei einen Blick auf Ursachen und Risikofaktoren. Für das Schwerpunkthema wertete das IGES Institut die Fehlzeiten aller erwerbstätigen Mitglieder der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg aus. Es wurden zudem bundesweit mehr als 5.000 Beschäftigte im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt und zahlreiche Experten eingebunden. Das Fazit: Trotz Prävention und zahlreicher Gesundheitskurse leiden in Baden-Württemberg rund 4,2 Millionen Erwerbstätige unter Rückenschmerzen. Nach Ergebnissen der Umfrage hatten 73 Prozent aller Beschäftigten im vergangenen Jahr „Rücken“. Jeder Vierte hat aktuell Beschwerden. Auf 100 Erwerbstätige in Baden-Württemberg entfielen rund 71 Fehltage wegen Rückenschmerzen. Im Stadt- und Landkreis Karlsruhe war die Zahl der Ausfalltage mit 62 etwas niedriger. Auch die durchschnittliche Dauer je Krankschreibung lag mit knapp 12 Tagen leicht unter dem Landesdurchschnitt. „Trotzdem zeigt sich auch bei uns in Karlsruhe, dass es trotz eines verstärkten Engagements im Betrieblichen Gesundheitsmanagement noch keine signifikante Verbesserung gibt“, so Jana Eßbauer. „Deshalb müssen wir gemeinsam mit Unternehmen das individuelle Arbeitsumfeld noch rückenfreundlicher gestalten.“ Risikofaktoren für Rückenschmerzen Die große Mehrheit in Baden-Württemberg meldet sich mit Rückenschmerzen allerdings nicht krank. 86 Prozent gehen mit Schmerzen zur Arbeit. Die Wahrscheinlichkeit, sich wegen der Rückenschmerzen krank zu melden, steigt jedoch mit der Stärke der empfundenen Schmerzen und dem Chronifizierungsgrad. Entscheidend ist auch, ob Beschäftigte häufig in unbequemer Körperhaltung arbeiten müssen, einem hohen Termin- und Leistungsdruck ausgesetzt sind oder ihren Job mit wenig Freude erledigen. All diese Faktoren machen eine Krankmeldung wahrscheinlicher. Knackpunkte Lendenwirbelsäule und Nacken Der DAK-Report zeigt, unter welchen Beschwerden Betroffene in Baden-Württemberg konkret leiden: So schmerzt bei 74 Prozent die Lendenwirbelsäule. 46 Prozent haben Probleme mit dem Nacken. Fast jeder Dritte (30 Prozent) gibt Schmerzen an mehreren Bereichen der Wirbelsäule an. Etwa jeder zehnte Rückenschmerz-Geplagte hat dabei starke bis sehr starke Schmerzen. Mehrheit geht nicht zum Arzt Die große Mehrheit der Baden-Württemberger versucht zunächst allein mit den Schmerzen zurechtzukommen. Nur etwa jeder vierte Betroffene war laut eigenen Angaben im vergangenen Jahr wegen seiner Rückenbeschwerden beim Arzt. Von diesen suchten rund 76 Prozent bei einem einzigen Mediziner Hilfe. 19 Prozent konsultierten zwei, vier Prozent drei Ärzte wegen ihrer Beschwerden. Gefragt nach der konkreten Rückenschmerz-Behandlung gaben 65 Prozent der Betroffenen an, eine Physiotherapie bekommen zu haben. 38 Prozent erhielten Schmerzmittel, gut jede Fünfte bekam eine Spritze. Bei etwa jedem Vierten wurde ein CT oder ein MRT des Rückens gemacht. Der Zusammenhang von Stress und Rückenschmerzen wurde in den Praxen kaum thematisiert. „Da sich Stress und psychische Belastungen stark auf die Rückengesundheit auswirken können, sollte dieser Aspekt stärker bei Diagnose und Behandlung berücksichtigt werden“, fordert Eßbauer. Neues individuelles Rücken-Coaching der DAK-Gesundheit Als erste Reaktion auf die aktuelle Studie bietet die DAK-Gesundheit ihren Versicherten ab sofort ein neues onlinebasiertes Rücken-Coaching an. Unter dem Titel Rücken@Fit erhalten Betroffene eine verhaltensorientierte individuelle Hilfe bei akuten und chronischen Rückenschmerzen. „Dieses moderne Coaching geht sehr persönlich auf die Rückenprobleme ein“, erläutert Jana Eßbauer. Auch im Internet finden Schmerzgeplagte viele Infos und praktische Tipps rund um das Thema „Gesunder Rücken“: www.dak.de/ruecken Die DAK-Gesundheit ist eine der größten Krankenkassen Deutschlands. Sie hat 700.000 Versicherte in Baden-Württemberg, davon rund 38.000 im Stadt- und Landkreis Karlsruhe.