Seit dem 1. März 2011 treten in Nordrhein-Westfalen Hebammen für 25 Tage in den Streik. Unter dem Motto „Hebammen können von ihrer Arbeit nicht leben – deshalb werden sie sie auch nicht erbringen“ streiten sie für den Erhalt der wohnortnahen Versorgung durch Hebammen, anständige Bezahlung für ihre Arbeit und den Erhalt der Hebammenhilfe in Deutschland. DIE LINKE und der Frauenverband LISA in Nordrhein-Westfalen erklären ihre Solidarität mit den streikenden Hebammen.
Linda Boltz, Sprecherin des Frauenverbandes LISA NRW erklärt dazu: „Viel wird über die Zukunft von Kindern und den Wert des Lebens diskutiert. Während die Debatte um die Quote für Frauen in Aufsichtsräte laut ist, wird stillschweigend dort gekürzt, wo vor allem Frauen ihre Erfahrung und Arbeit dem Leben widmen. In den Berufen, in denen die Frauenquote übererfüllt ist, werden Löhne gezahlt, die vor allem eins zeigen: die Sorge um das Leben ist offenbar den Regierenden nichts wert. DIE LINKE fordert ein Umdenken von der Politik und wird an der Seite der Hebammen dafür kämpfen, dass ihre Arbeit endlich anständig bezahlt wird. Eine Hebamme trägt mindestens die Verantwortung eines Herrn Ackermann.“
Katharina Schwabedissen, Landessprecherin DIE LINKE. NRW ergänzt: „Freie Hebammen verdienen für eine Beleggeburt etwa 200 Euro brutto, haben Bereitschaftszeiten rund um die Uhr und Arbeitszeiten, die kaum planbar sind. Der Brutto-Stundenlohn beträgt im Schnitt 7,50 Euro, und allein knapp 4000 Euro müssen die Hebammen ab diesem Jahr Jährlich für ihre Berufshaftpflichtversicherung ausgeben. Es ist zynisch, dass die gut ausgebildeten Frauen mit einem so verantwortungsvollen Beruf noch nicht einmal ihre Existenz sichern können.“
DIE LINKE und LISA-NRW stehen an der Seite der streikenden Hebammen und werden an allen Orten ihre Aktionen und Forderungen unterstützen.
DIE LINKE Landesverband NRW, Corneliusstr. 108, 40215 Düsseldorf, Tel. 0211-358907
Vorstandsreferat: Kortumstr. 106 – 108, 44787 Bochum, Tel. 0234 – 417 479 18