EU-weite Studie bestätigt: Wasserstoff ein Schlüssel zu emissionsfreier Mobilität
München, 15. November 2010 – Wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Fahrzeuge werden ein wichtiger Bestandteil einer zukünftigen, emissionsarmen Mobilität sein. Dies ist ein Ergebnis der bislang umfangreichsten europäische Studie zu den Zukunftschancen verschiedener Antriebskonzepte im Individualverkehr, die am 8. November in Brüssel vorgestellt wurde [1]. Linde hat gemeinsam mit 29 Unternehmen und Organisationen aus den Bereichen Automobilbau, Mineralöl, Energie¬erzeugung und Gase umfangreiche Daten zur Verfügung gestellt. Die Studie greift das Ziel der EU-Kommission und der G8-Staaten auf, den CO2-Gesamtausstoß bis 2050 um 80 Prozent, im Straßen¬verkehrssektor sogar um 95 Prozent zu reduzieren. Untergliedert nach Fahrzeugsegmenten wurden technische Leistungs¬fähigkeit und Wirtschaftlichkeit von Verbrennungsmotor, Hybrid- und batterie-elektrischem Antrieb sowie der Brennstoffzelle untersucht und verglichen.
„Die Kernaussage einer von uns bereits im Jahr 2005 vorgestellten Untersuchung wird von der neuen Studie eindrucksvoll bestätigt“, sagte Dr. Andreas Opfermann, Leiter Innovation Management bei Linde. „Der Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur ist zu vergleichsweise überschaubaren Kosten darstellbar. Dies wird nun durch aktuelle Daten untermauert.“
In ihrem mittleren Szenario geht die Studie davon aus, dass Brennstoffzellen-Fahrzeuge im Jahr 2050 einen Anteil von 25 Prozent am Fahrzeugbestand erreichen werden. Dazu sind bis 2020 Investitionen in Höhe von rund drei Milliarden Euro in den Aufbau einer europaweiten Infrastruktur von Wasserstoff-Tankstellen notwendig.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass eine erhebliche Marktdurchdringung von Brennstoffzellen-, Batterie und Plug-in-Hybridfahrzeugen erreicht werden muss, um die erklärten CO2-Reduktionsziele zu erreichen. Während batterie-elektrische Fahrzeuge vor allem für den Kurzstreckenverkehr, zum Beispiel im innerstädtischen Bereich, geeignet sind, bieten Brennstoffzellen-Fahrzeuge den Vorteil einer größeren Reichweite und einer kürzeren Betankungszeit. Somit sind sie die am besten geeignete Antriebstechnik für die Reduzierung von CO2-Emissionen im mittleren und oberen Fahrzeugsegment. Dieses Segment umfasst etwa 50 Prozent aller Fahrzeuge und verursacht zurzeit rund 75 Prozent aller CO2-Emissionen im Straßenverkehrssektor.
Bereits bei der heute gängigen Wasserstoff-Produktionsmethode durch Dampfreformierung auf Erdgasbasis sinken die CO2-Emissionen pro gefahrenem Kilometer im Vergleich zu Benzin- oder Dieselfahrzeugen um bis zu 30 Prozent. Die Studie belegt, dass das für 2050 angepeilte Einsparungsziel von 95 Prozent über unterschiedliche Wasserstoff-Produktionspfade, die auch den verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energien beinhalten, erreicht werden kann. Mit dem Ziel, den Anteil des „grün“ erzeugten Wasserstoffs sukzessive zu erhöhen, testet Linde zurzeit alternative Herstelloptionen. Eine davon basiert auf flüssiger Biomasse (Glycerin), die als Nebenprodukt der Biodieselherstellung anfällt.
Bei einer Betrachtung der Gesamtkosten der Fahrzeugnutzung (total cost of ownership) nähern sich alle Antriebskonzepte im Jahr 2025 deutlich an, wobei durch steuerliche Vergünstigungen oder Anreiz¬systeme dieser Zeitpunkt näher in die Gegenwart rückt. Der Kostenanteil der Wasserstoff-Infrastruktur an den total cost of ownership beträgt nur rund fünf Prozent.
Die komplette Studie steht unter www.zeroemissionvehicles.eu zum Download zur Verfügung.
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