Anlässlich des Mordes an der Deutsch-Kurdin Hatun Sürücü vor sechs Jahren in Berlin-Tempelhof erklärt Derya Kilic, migrationspolitische Sprecherin im Landesvorstand der LINKEN in Nordrhein-Westfalen:
,,Heute, am 7. Februar, jährt sich zum sechsten Mal der Todestag von Hatun Sürücü. Hatun wurde von ihrem Bruder auf offener Straße mitten in Berlin ermordet, weil sie ein selbstbestimmtes Leben führen wollte. Im Namen der „Ehre“ werden in 67 Länder Verbrechen begangen. Laut UN-Weltbevölkerungsbericht werden weltweit jährlich mindestens 5.000 Menschen Opfer sogenannter „Ehrenmorde“. Doch die Dunkelziffer liegt deutlich höher. Die Meisten davon sind Mädchen und Frauen, die verbrannt, erwürgt, erstochen oder gesteinigt werden.
Gewalt gegen Frauen darf nicht als individuelles Problem der einzelnen Frau oder einer Familie gesehen werden. Sie ist das Problem einer ganzen Gesellschaft. Auch in Deutschland gibt es hunderte Frauen, die durch feudal-patriarchale Familienstrukturen unter Druck gesetzt, zwangsverheiratet oder im Namen der „Ehre“ bedroht und ermordet werden, weil sie sich den patriarchalen „Traditionen“ widersetzen.
Hatun Sürücüs Schicksal ist nur eines der vielen traurigen Beispiele. Hatun steht symbolisch für unzählige Mädchen und Frauen, die unter diesem Vorwand kaltblütig ermordet worden sind und nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Auch in unserem Bundesland NRW flüchten jährlich mehr als 5.000 Frauen mit ihren Kindern in ein Frauenhaus, um ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben zu führen. Diesen Schutz kann sich jedoch nicht jede Frau leisten, weil die Finanzierung in jeder Kommune und in jedem Land anders geregelt ist. Daher fordern wir eine Einzelfallunabhängige und bedarfsgerechte Finanzierung der Frauenhauser auf Landesebene zu schaffen“
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