Kabelbinder benutzt man, um verschiedene Kabel aneinander oder an anderen Gegenständen zu befestigen. Bevor sie erfunden wurden, wurde diese Aufgabe durch Drähte oder Bänder aus Wachs erfüllt. Heute werden Kabelbinder aus dem witterungsbeständigen und langlebigen Polyamid 6.6 hergestellt. Der Vorteil dieses Materials ist, dass es weitestgehend wärmeresistent, hart und fest ist und gegen Alkalien, Öle und viele andere Stoffe sehr beständig ist. Früher wurden sie aus PVC gemacht. Neben ihrer herkömmlichen Aufgabe werden sie heute oft zweckentfremdet. So verwendet die Polizei sie zum Beispiel, um Menschen zu fesseln. Auch im Baugewerbe finden sie Verwundung als vorläufige Befestigungsmaßnahme.
Um Kabelbinder herzustellen, muss man das Spritzguss-Verfahren anwenden. Granulat wird erwärmt und verflüssigt. Anschließend wird es in eine Form gepresst. Es ist wichtig dabei zu beachten, dass ein zukünftiger Kabelbinder bei diesem Vorgang einen Teil seines Wassergehaltes verliert. Um das auszugleichen, wird oft etwas Wasser mit in die Verpackung gegeben, das er dann wieder aufnehmen kann. So wird eine längere Haltbarkeit garantiert. Packt man ein sehr altes Exemplar aus, sollte man es unter Umständen vor dem Gebrauch mit ein wenig Wasser bespritzen.
Es gibt viele verschiedene Arten von Kabelbinder. Die wohl häufigste ist die Einwegvariante. Kleine Kunstoffzähne verhindern, dass man ihn wieder öffnen kann, er hält dadurch aber auch großen Belastungen stand. Der Mehrwegkabelbinder hingegen kann ohne Probleme mehrmals verwendet werden, er ist aber dafür weniger widerstandsfähig. Ein Kabelbinder, der Phosphor enthält, zeichnet sich dadurch aus, dass er über eine hohe Hitzebeständigkeit verfügt. Desweiteren gibt es Kabelbinder mit einer Edelstahlzunge oder solche, die vollständig aus Edelstahl gefertigt sind. Sie sind stabiler als ihre Verwandten aus Kunststoff, aber auch teurer in der Herstellung. Die Besonderheit von Doppelkopfkabelbindern ist, dass man die Schlaufe zweimal durch ihren Kopf schieben kann und somit eine höhere Zugkraft erreicht wird. Es gibt sogar Klettkabelbinder, dieses sind aber naturgemäß nicht sehr stabil und sollten keinen allzu großen Belastungen ausgesetzt werden.