Neuer Skandal um Leiharbeit in NRW

Nach Informationen der IG Metall NRW berichtet das ZDF Magazin „Frontal 21“ am 8.März 2011, dass die Dortmunder Zeitarbeitsgruppe Artos jahrelang LeiharbeiterInnen dem Beschäftigtenverband Industrie, Gewerbe, Dienstleistungen (BIGD), Mitglied im Christlichen Gewerkschaftsbund (CGB) zugeführt habe. Nach Angaben des ZDF Magazins in vielen Fällen ohne das Wissen der Beschäftigten.

Auf der IG Metall Homepage heißt es: „Dem ZDF-Magazin liegt eine Mitgliederliste der Christlichen Gewerkschaften mit 1500 Leiharbeitern aus dem Ruhrgebiet vor. Bei einer Stichprobe stellten „Frontal-21″-Reporter fest: Von 100 Befragten wussten nur vier von ihrer Mitgliedschaft. Man habe bei der Einstellung rund ein Dutzend Unterschriften leisten müssen, da sei die unter der Beitrittserklärung oft gar nicht aufgefallen, hieß es. Über die – unfreiwilligen – Gewerkschaftsmitglieder war Artos in der Lage, 2004 einen Haustarifvertrag mit den Christlichen Gewerkschaften abzuschließen, der Dumpinglöhne von 4,81 Euro pro Stunde ermöglichte.“ Weiter heißt es, dass den LeiharbeiterInnen der „Gewerkschaftsbeitrag“ direkt vom Lohn abgezogen worden wäre.

Dazu erklärt Katharina Schwabedissen, Landessprecherin DIE LINKE. NRW: „Sollten diese Vorwürfe stimmen, dann ist das ein weiterer Skandal im Bereich der Leiharbeit, den man nur mit einer klaren Forderung beantworten kann: Leiharbeit muss endlich gesetzlich verboten werden! Menschen verleiht man nicht. Und Gewerkschaften, die Dumpinglöhne von 4,81 Euro in der Stunde zulassen, sind keine ArbeitnehmerInnenvertretung, sondern Büttel der Arbeitgeber. Gesetzliche Mindestlöhne, wie DIE LINKE sie fordert, sind ein Schutz der Lohnabhänigigen vor solchen Machenschaften. Wir fordern die NRW Landesregierung auf, eine Bundesratsinitiative in diesem Sinne und damit im Sinne der Lohnabhängigen auf den Weg zu bringen.“

Quelle:

http://www.igmetall-nrw.net/Nachricht.29.0.html?&cHash=cca479f4da&tx_ttnews[backPid]=18&tx_ttnews[tt_news]=807

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