Schon seit Jahrhunderten sind Menschen von Edelsteinen fasziniert. Dabei handelt es sich eigentlich nur um Mineralien, Glasschmelzen oder gar Gesteine. Eine Ausnahme ist der Bernstein, er ist organischer Herkunft. Was aber macht ein Mineral zu einem teuren Edelstein? Je transparenter und reiner ein Stein gefärbt ist, des so wertvoller ist er, der Seltenheitswert lässt die Preise von Edelsteinen steigen, und natürlich die Größe. Wirklich schön, so dass er Frauenherzen höher schlagen lässt, wird edler Steinschmuck aber erst durch den Schliff der Edelsteine.
Edelsteine fanden mutmaßlich schon in der frühen Steinzeit als Schmuckstücke Verwendung. In der Antike wurden diverse Edelsteine gemeinsam mit Silber und Gold zu Schmuck und Gebrauchsgegenständen verarbeitet. Bis zum Mittelalter wurden Schmucksteine für Halsketten aus Silber nur schlicht rund oder oval geschliffen. Erst ab dem 15. Jahrhundert kam der Facettenschliff auf. Dies machte zur selben Zeit den Diamanten erst populär. Er ist bis heute der wertvollste aller Edelsteine.
Zu welcher Form ein Edelstein geschliffen wird, wird erst mal nach dem schon vorgegebenen Äußeren des Steines entschieden. Dann geht es darum, welcher Schliff die Lichtreflexion des Steines am besten erhöht und zu welchem schönen Schmuckanhänger er verarbeitet werden soll. Edelsteine können zwar auch einen Brillantschliff erhalten, aber nur ein Diamant mit einem solchen Schliff darf sich Brillant nennen.
Neben dem Brillantschliff, gibt es heute drei wesentliche Schliffarten, die auf verschiedene Eigenschaften der Steine Rücksicht nehmen.
Zum einen den Glattschliff. Dieser ist wie der Name schon sagt glatt und kantenlos. Er wird am häufigsten bei nicht durchsichtigen Steinen benutzt. Diese lassen dann ein lebhaftes Farbspiel mit schönen Maserungen erkennen.
Der Facettenschliff ist wesentlich aufwendiger. Er besteht aus zig kleinen, glatten Flächen und wird bevorzugt für durchsichtige Steine genutzt. Diese können einfallendes Licht brechen und reflektieren. Die dadurch auftretenden verschiedenen Farben nennt man das „Feuer“ des Steins.
Nutzt man sowohl den Glattschliff als auch den Facettenschliff für einen Stein, ist dies ein gemischter Schliff. Am häufigsten wird dabei die Oberseite glatt geschliffen und nur die Unterseite bekommt einen Facettenschliff. Das kann aber variieren. Alle Schliffe werden sowohl für Schmuck aus Silber als auch für Schmuck aus Gold verwendet.