Hessen fällt bei der Ländersteuerkraft durch den Länderfinanzausgleich vom ersten auf den letzten Platz aller Flächenländer zurück

Wiesbaden (pressrelations) –

Hessen fällt bei der Ländersteuerkraft durch den Länderfinanzausgleich vom ersten auf den letzten Platz aller Flächenländer zurück

Finanzstaatssekretär Dr. Thomas Schäfer: „Das Solidaritätsprinzip wird durch den Länderfinanzausgleich über die Maßen strapaziert“
Das Land Hessen fällt bei der Pro-Kopf-Ländersteuerkraft durch den Länderfinanzausgleich (LFA) vom ersten auf den letzten Platz aller Flächenländer zurück. Die vorläufige Abrechnung des Jahres 2008 hat dieses Ergebnis aufgezeigt; dabei ist betrachtet worden, über welche Mittel das Land alleine und mithin ohne Berücksichtigung der fiktiven Steuerkraft der Kommunen verfügen kann. „Das finanzstärkste Bundesland wird im Ergebnis durch den LFA auf den letzten Platz aller Flächenländer katapultiert“, stellte der Staatssekretär im Hessischen Finanzministerium, Dr. Thomas Schäfer, fest. „Das Solidaritätsprinzip, das den LFA trägt, wird mit solchen Ergebnissen über die Maßen strapaziert.“
Die hessischen Zahlungsverpflichtungen in den LFA schränkten die Handlungsspielräume in bedrückendem Maße ein. Im Haushaltsplan für das Jahr 2009 seien 2,28 Milliarden Euro für LFA-Zahlungen vorgesehen. „Das Geld für den LFA fehlt schlicht und ergreifend an anderer Stelle“, machte der Finanzstaatssekretär deutlich. Die Zahlungsverpflichtung stelle gerade vor dem Hintergrund der schwierigen Haushaltssituation des Landes eine enorme Belastung dar. Wenn Nehmerländer im LFA demgegenüber quasi mit hessischen Steuergeldern großzügig beispielsweise die Kindergartengebühren für alle drei-bis sechsjährigen Kinder komplett aus Landesmitteln zahlen könnten, sei diese Situation den Menschen in Hessen kaum mehr zu vermitteln.
Warum Hessen als finanzstärkstes Bundesland aktuell so stark über den LFA belastet werde, zeige das Verhältnis Nehmer- und Geberländer deutlich: Lediglich vier Bundesländer zahlten im Jahr 2008 in den LFA ein, aber 12 Bundesländer erhielten Gelder aus dem Ausgleichstopf.
„Allerdings sähen die Belastungen Hessens noch besorgniserregender aus, wenn es im Jahr 2001 nicht eine Neuordnung des LFA mit Wirkung ab dem Jahr 2005 gegeben hätte. Ohne diese Neuordnung hätte Hessen in der Summe der vier Jahre 2005 bis 2008 noch weitere Zahlungen in einer Größenordnung von rund 450 Millionen Euro leisten müssen“, stellte Dr. Thomas Schäfer heraus. Angesichts der bestehenden Mehrheitsverhältnisse sei eine finanzwirtschaftlich gerechtere Neuordnung des LFA jedoch nicht zu erreichen gewesen. Im Ergebnis konnte die Belastung Hessens bei den LFA-Zahlungen zwar etwas abgemildert werden, sie liege aber auch weiterhin auf einem kaum zu schulternden Niveau.
„Wir stehen zum Solidaritätsprinzip zwischen den Bundesländern. Doch ist es den hessischen Bürgerinnen und Bürgern nicht zu erklären, dass wir an jeder vertretbaren Stelle sparen müssen, damit andere Länder sich höhere Standards leisten können. Nach Auffassung von Finanzstaatssekretär Dr. Thomas Schäfer sei es bezeichnend, dass es in den vergangenen Jahren kein Nehmerland geschafft habe, in den Kreis der Zahlerländer aufzurücken. Er fordere daher die Nehmerländer nachdrücklich dazu auf, die LFA-Mittel vor allem für Projekte einzusetzen, die die Infrastruktur und die Wirtschaftskraft eines Landes nachhaltig stärken. „Nur so haben die Nehmerländer die Chance, künftig auf eigenen Beinen zu stehen und eben nicht auf die Hilfe anderer Bundesländer angewiesen zu sein“, sagte der Finanzstaatssekretär abschließend.

Pressestelle: Finanzministerium
Pressesprecher: Michael Scheerer
Telefon: (0611) 32 24 57, Fax: (0611) 32 24 33
E-Mail: presse@hmdf.hessen.de

Weiterlesen

Forrester: Web 2.0 in der Wirtschaft noch nicht angekommen ? Studie belegt dringenden Bedarf an Portal 2.0-Lösungen für Arbeitsprozessorganisation

Ratingen (pressrelations) –

Forrester: Web 2.0 in der Wirtschaft noch nicht angekommen ? Studie belegt dringenden Bedarf an Portal 2.0-Lösungen für Arbeitsprozessorganisation

Wenig Web 2.0, viel eMail und noch mehr Telefon ? das ist laut einer aktuellen Studie von Forrester die vorherrschende Zusammenarbeitsform moderner Wissensarbeiter in Deutschland. Den Anforderungen der Unternehmen ebenso wie der Betroffenen an bessere Kollaborationsprozesse genügen diese Tools nach Expertenansicht jedoch oft nicht mehr ? mit entsprechenden Folgen: Wer nicht heute bereits an seinem Workspace der Zukunft arbeite, dem fehle schon sehr bald die erforderliche Infrastruktur für erfolgreiche Wissensarbeit.

Düsseldorf, den 19.10.2009, von Sebastian Paulke – Nach wie vor beherrschen laut der Forrester Studie „Die Zukunft der Zusammenarbeit prägen“ Arbeitsmittel wie eMail und PC die Wissensarbeit in der Wirtschaft ? statt mit Notebooks und Smartphones arbeiten immer noch drei von vier Information Workern am Desktop-PC, statt Projektmanagementsoftware beherrschen nach wie vor eMail, lokale Textverarbeitung und Tabellenkalkulation die Projektarbeit und von Web 2.0-Technologien für eine stärkere Verzahnung von Kommunikation, Kooperation und Koordination kann keine Rede sein: Die Nutzung dieser Hilfsmittel bleibt europaweit weniger als 5 % der Wissensarbeiter vorbehalten.

Für den IT-Innovator und Vorstand des Ratinger IT-Beratungshauses MT AG Karl-Heinz Land ist dies „eine mittlere Katastrophe: Wenn man sich vor Augen hält, dass 99% der Wissensspezialisten in Europa mittlerweile in Teams arbeiten, von denen in 81% der Fälle mindestens zwei Mitglieder aus anderen Zeitzonen oder geographischen Regionen kommen, wird klar, dass die Organisation des Workspace in den Unternehmen ein Schlüsselfaktor für den Erfolg ist,“ so der Fachmann für IT-basierte Unternehmensprozesse. Dabei liegt es nach seiner Einschätzung weniger an fehlender Management Attention für dieses Problem als an den Limitierungen der vorherrschenden Enterprise Lösungen, die oft eine hohe Hürde für Implementierung von Web 2.0-Funktionalitäten in die Arbeitsprozesse darstellten.

Das bestätigen auch Spezialisten und Nutzer proprietärer Enterprise Lösungen. So urteilt beispielsweise Jürgen Schrempp, Bereichsleiter Business Technology bei Endress+Hauser InfoServe und Sprecher des Arbeitskreises Portale der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppee.V. (DSAG) über das SAP NetWeaver Portal: „Geht der Bedarf im Bereich Intranet und Collaboration über die Grundanforderungen hinaus, reichen die im Standard verfügbaren Web-Content-Management-Systeme und Collaboration-Funktionalitäten nicht mehr aus. In diesem Fall sind Drittanbieter-Produkte zu integrieren. Das bedeutet Anschaffung, Integration und Betrieb weiterer Softwarepakete ? mit am Ende erheblichen Zusatzkosten.“ Sein Fazit: „Wer als SAP- Kunde verstärkt die Collaboration-Funktionen über das Portal nutzen möchte, ist meines Erachtens langfristig darauf angewiesen, die entsprechenden Lösungen von Microsoft oder IBM einzubinden.“

Laut Land findet bei vielen IT-Verantwortlichen bereits ein erstes Umdenken statt: „Vor allem vor dem Hintergrund der durch die zunehmende Vernetzung von Prozessen und Akteuren auch weiterhin ansteigenden Komplexität von Unternehmenssystemlandschaften beginnen die Verantwortlichen, endlich umzudenken: Anstatt wie im Hamsterrad ewig dem Zug der Zeit hinterherzurennen und zu versuchen, durch anhaltende Flickschusterei die großen Monoliten wie SAP auf dem Stand der aktuellen Anforderungen zu halten, machen die CIOs sich vielmehr Gedanken darüber, wie sie durch die Konzeption eines geeigneten Portals 2.0 ihren Enterprise Workspace fit für die Zukunft machen können.“

Dazu gehörten laut Land vor allem die Implementierung zukunftssicherer IT-Strategien wie SOA, die Öffnung der Unternehmens-IT für die disruptiven Technologien aus der OpenSource-Welt und die Einführung einer Enterprise 2.0 Unternehmenskultur: „Wer sich nicht bald mit zukunftssicheren Portalstrategien auseinandersetzt, riskiert Marktanteile ? schon jetzt beweisen Studien z.B. von McKinsey, dass in der Wissensgesellschaft die Unternehmen, die ihre Kommunikations-, Kooperations- und Koordinationsprozesse in Portalen des Typs 2.0 integrieren, eine regelmäßig höhere Wertschöpfung erzielen als solche, die an ihrem Enterprise Workspace sparen oder die aktuellen Trends in der Organisation von Zusammenarbeit ignorieren.“

Kontakt:
MT AG
Sebastian Paulke
buero@wortundwelt.de

Weiterlesen