Private Krankenkasse kritisch betrachtet

Immer mehr Menschen wechseln in den letzten Jahren in die private Krankenkasse. Versprochen werden bessere Leistungen, doch der Beitrag wird dabei häufig außer Acht gelassen. Inzwischen sind sich einige Medien sogar einig darüber, dass die privaten Versicherungen nicht unbedingt mehr Leistung bringen und dass es sogar besser wäre, sie gänzlich abzuschaffen. Welche Vorteile die PKV wirklich birgt und welchen Risiken sich die Mitglieder aussetzen, haben wir nachfolgend auf einen Blick zusammengefasst.

In die private Krankenkasse wechseln

Um in die private Krankenversicherung zu wechseln sind bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Dazu gehört:

– Sie sind nicht älter als 55 Jahre alt
– Sie sind ein Angestellter, der die Jahresentgeltgrenze von 54.900 Euro übersteigt
– Sie sind Selbständiger oder Freiberufler und somit von der Versicherungspflicht befreit
– Sie sind Student oder Geringverdiener
– Sie sind Beamter und haben Anspruch auf Beihilfe

Gerechtfertigt wird der Wechsel stets durch die besseren Leistungen. Allerdings sind die Leistungen auch immer nur so gut, wie der jeweilige Tarif. Handelt es sich dabei nicht um den Basistarif, kostet er ohne Weiteres 200 Euro oder mehr pro Monat. Bei Arbeitnehmern mit überschrittener Entgeltgrenze übernimmt der Arbeitgeber die Hälfte, die andere der Arbeitnehmer. Selbständige kommen für ihre Beiträge in vollem Umfang selbst auf.

Die Leistungen der PKV

Die grundlegenden Leistungen der PKV umfassen das Spektrum der gesetzlichen Krankenversicherung. Jedoch haben Versicherte in der PKV die Möglichkeit der Tarifoptimierung, mit der sich ein Zahntarif oder Zusatztarif als reguläre Leistung einbinden lässt. Im Jahr 2014 empfahl die Stiftung Warentest, dass der Leistungsumfang des Tarifs mindestens die ambulante und stationäre Behandlung abdecken sollte und dazu einen Zahntarif aufweisen sollte. Des Weiteren wird seit 2013 vermehrt darauf geachtet, ob auch Psychotherapien unterstützt werden. Mehr Informationen gibt es auch auf http://www.privatekrankenkassen-heute.de/ )

Die Kosten als Mitglied

Was die monatlichen Kosten für einen Tarif bei der PKV angeht, orientiert sich die Höhe an unterschiedlichen Faktoren. Mitglieder mit negativen Gesundheitstests zahlen Risikoaufschläge, dazu kommt die jährliche Selbstbeteiligung, auf die der überwiegende Teil der Versicherungen besteht. Laut Finanztest sollte dessen Höhe nicht mehr als 1.000 Euro pro Jahr betragen, bei vielen Anbietern übersteigt die Selbstbeteiligung jedoch dieses Maß. Was die Beiträge im Alter angeht, profitieren Mitglieder von einer Überschussbeteiligung, die jedoch nur schwammig manifestiert werden kann.

Tarifwechsel innerhalb der Anbieter häufig mit Problemen verbunden

Der Tarifwechsel innerhalb des Unternehmens ist häufig mit Schwierigkeiten verbunden. Während viele Kunden nach einem günstigeren Tarif fragen, weigern sich viele Krankenversicherungen, diesen Forderungen, ja gar Verpflichtungen, nachzugehen. Für das Jahr 2016 hat daher die Regierung eine Leitlinie konzipiert, der jetzt schon einige Krankenversicherungen folgen, aber noch lange nicht alle. Bis 2016 soll sich diese Leitlinie jedoch durchsetzen und es ist nicht auszuschließen, dass die Tarifoptimierung viel leichter fällt.

Vor dem Abschluss – Vergleich hinzuziehen

Vor einem Abschluss bei der PKV empfiehlt sich ein aktueller Vergleich, wie er von Unternehmen wie der Stiftung Warentest, Focus Money oder diversen Analysehäusern angeboten wird. Anhand dieser Tests ist es möglich, die Leistungen der privaten miteinander zu vergleichen und einen guten Beitrag für die eigene Versicherung zu finden. Allerdings ist es immer empfehlenswert, sich gut zu überlegen, ob man die Krankenversicherung wechselt. Denn wer erst einmal in die private Krankenkasse wechselt, hat es schwer, wieder in die GKV zu gelangen.