Zu den Diskussionen um die Zukunft des Zivildienstes nach
Aussetzung der Wehrpflicht erklaert der zustaendige
Berichterstatter Soenke Rix:
Der von der Regierung angekuendigte angebliche „Herbst der
Entscheidungen“ geht wieder einmal mit heftigem Krach einher.
Zwar versucht man bei einigen Themen – wie der Hartz IV-Reform –
Einigkeit zu demonstrieren, doch in einem anderen Punkt gibt es
Streit: Der von Familienministerin Schroeder vorgeschlagene
freiwillige Zivildienst kam bei ihrer Landeskollegin Haderthauer
gar nicht gut an.
Zu Recht, denn die Plaene von Bundesministerin Schroeder sind
nicht ueberzeugend. Sie vergibt die Chance, das Aussetzen der
Wehrpflicht fuer eine Offensive fuer mehr Freiwilligkeit und
eine Staerkung der Zivilgesellschaft zu nutzen. Das
beabsichtigte Nebeneinander von zwei Diensten fuehrt zu teuren
und ueberfluessigen Doppelstrukturen und wird zur Bedrohung der
Jugendfreiwilligendienste, die dann zu Freiwilligendiensten
zweiter Klasse wuerden. Das wollen wir verhindern.
Mit den Freiwilligendiensten, wie dem FSJ und FOeJ, haben wir
gute und erfolgreiche Angebote, in denen sich junge Menschen
freiwillig und fuer einen laengeren Zeitraum gesellschaftlich
engagieren koennen. Es gilt nun, diese zu staerken und in ein
neues Konzept zu integrieren. Die Nachfrage ist hoch: Aktuell
uebersteigen die Bewerberzahlen die Anzahl der Plaetze im
Freiwilligendienst um das Doppelte. Langfristig wollen wir jedem
jungen Menschen, der sich in einem Freiwilligendienst sozial,
oekologisch, kulturell oder im Sportverein engagieren will,
einen Platz anbieten koennen.
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